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Martin Schneider
Kennst du Leo Tolstoi?

Welche Persönlichkeit steckt hinter diesem großen Mann der russischen Literatur? Über das bewegte und gegensätzliche Leben Tolstois weiß dieses Buch zu erzählen. Zugleich stellt es einige ausgewählte Werke dieses großen Visionärs in Auszügen vor.

Der Schmale Luzin, Hullerbusch und Carwitz

Der Schmale Luzin, Hullerbusch und Carwitz

Karin Müller-Syring

Ein reizvoller See in abwechslungsreicher Landschaft

Der Schmale Luzin mit Blick in Richtung Carwitz
Der Schmale Luzin mit Blick in Richtung Carwitz

Der schmale Luzin ist ein langgestreckter See im Naturpark Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Er erstreckt sich vom Kurort Feldberg aus etwa sieben Kilometer lang in südlicher Richtung bis zum Ort Carwitz. Der bis zu 34 Meter tiefe See befindet sich im Naturschutzgebiet „Hullerbusch und Schmaler Luzin“ welches schon im Jahr 1939 angelegt wurde.

Der See ist fast vollständig von Mischwald mit vielen prächtigen Rotbuchen umgeben, die häufig an Steilhängen wachsen und der Landschaft ihren ganz besonderen Reiz verleihen. Er strahlt eine angenehme, ruhige Atmosphäre aus, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass auf dem See das Fahren mit Verbrennungsmotoren nicht gestattet ist. Bei Wanderungen entlang des Ufers sind zuweilen unter überhängenden Bäumen herrliche Farbreflexe in dem kristallklaren Wasser, besonders in Grünschattierungen, zu beobachten.

An einigen Stellen ist das Hauptbecken des Sees nur 150 Meter breit. An einer dieser schmalen Stellen ist es möglich, mit einer handbetriebenen Personenseilfähre von einem Ufer zum anderen zu gelangen. Von der Feldberger Seite des Sees kommenden Wanderern ist es somit ganz unkompliziert und beschaulich möglich, sich mit der Fähre auf die Seite des Naturschutzgebietsteils Hullerbusch übersetzen zu lassen.

Hullerbusch

Blick auf den Eingangsbereich des Hotel Hullerbusch
Blick auf den Eingangsbereich des Hotel Hullerbusch

Am Ufer angekommen, führt eine steile Treppe bergan und den Besucher umgibt ein herrlicher Buchenwald. Dort, wo der geschwungene Weg endet, stößt man auf das kleine, mitten im Wald gelegene gleichnamige Hotel Hullerbusch. Es ist von einem Park mit großen, schattenspendenden alten Bäumen umgeben. Der Eingangsbereich des Hotels wird, wie schon in alten Zeiten von zwei großen, in Stein gehauenen Hirschen flankiert. In hellen, liebevoll gestalteten Räumen mit historischem Ambiente oder auf der Terrasse erwartet die Gäste ein ganz individuelles Flair.

Von diesem Ort aus sind verschiedene Wanderungen in das Naturschutzgebiet Hullerbusch möglich. Die Vegetation besteht hier überwiegend aus Buchenhochwald mit einzelnen Birken, Eichen und auch Kiefern. Im Uferbereich wachsen Schwarzerlen, im nördlichen Teil wurden Tannen angepflanzt. Im Buchenwald gibt es mehrere Moore, in denen auch Wollgras und Sumpf-Calla wachsen.

Wer offenere Landschaften bevorzugt, kann entgegengesetzt auf einem kleinen Fahrweg in Richtung Carwitz laufen. Links am Wege liegt die alte Schäferei, in der man bei Kaffee und Kuchen ausruhen kann.

Carwitz und Hans Fallada

Hans Fallada Haus in Carwitz, im Vordergrund die Veranda
Hans Fallada Haus in Carwitz, im Vordergrund die Veranda

Weiter auf dem kleinen Fahrweg durchs Offenland gelangt man zu dem sehr schönen und vielgestaltigen Straßendorf Carwitz mit einer kleinen Fachwerkkirche auf einem Hügel. In diesem kleinen, von Seen umgebenen Ort wohnte von 1933 bis 1944 der Schriftsteller Hans Fallada (eigentlich Rudolf Ditzen) mit seiner Frau Anna Ditzen und den Kindern. Er suchte in der ruhigen Umgebung Entspannung und wollte Kraft für seine schriftstellerische Tätigkeit schöpfen. Durch ihn wurde das kleine Dorf weit über seine Grenzen hinaus bekannt. Das um 1848 errichtete Fachwerkhaus, welches er erwarb, ließ er mehrfach umbauen. Hier entstanden einige seiner Werke. Der gelernte Landwirt erfüllte sich in der dörflichen Umgebung aber auch den Traum von einer eigenen Landwirtschaft. Nach der Scheidung der Eheleute 1944 bewohnte Anna Ditzen weiterhin das Anwesen und kümmerte sich um die Ländereien. 1975 verkaufte sie es an den Berliner Kinderbuchverlag, es wurde zum Ferienheim und 1977 machte das Literaturzentrum Neubrandenburg Falladas Arbeitszimmer der Öffentlichkeit zugänglich. 1992 übernahm die Stadt Feldberg das Anwesen und die Hans-Fallada-Gesellschaft eröffnete 1995 in den Räumen des Gebäudes ein Museum. Später wurde das Haus restauriert und dem Zustand von 1938 angenähert. Heute ist das in einem farbenfrohen Garten gelegene Museum ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen, in dem es viel über das Leben des Schriftstellers zu erfahren gibt.

Die letzte Ruhestätte des Schriftstellers befindet sich jetzt, nach seiner Umbettung im Fallada-Park, dem ehemaligen Friedhof in Carwitz. Von diesem erhöhten Standort aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Schmalen Luzin.

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Fotos von Karin Müller-Syring

Vorschaubild: Am Ufer des Schmalen Luzin

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17258 Feldberger Seenlandschaft

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