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Als der Wind zu Besuch kam

Facettenreich und vielschichtig, so sind die Gedichte Berndt Seites zu beschreiben. Neben Liebesgedichten gibt es Naturlyrik, die immer wieder auch die Seenlandschaft der Müritz ins Auge fasst. Ebenso finden sich politische  Gedichte oder reine Gedankenlyrik, die sich mit den Sinnfragen des Lebens, mit dem Glauben und mit Anfang und Ende beschäftigen.

Brinckmansdorf

Brinckmansdorf

Dörte Suhling

Rostocker Stadtteil mit bewegter Geschichte

Brinckmansdorf ist einer der bekanntesten Stadtteile von Rostock. Im Südosten der Hansestadt gelegen, ist dieser Ortsteil von Ein- und Zweifamilienbebauung geprägt, die von Baureihen oder kleinen Parkflächen unterbrochen werden. Überall sind die Spuren des großen niederdeutschen Schriftstellers John Brinckman (1814–1870) als Namensgeber des Viertels und Sohn der Hansestadt zu finden.

Mit den Slawen begann die Besiedelung

Dort, wo sich heute große Wohngebiete und Industrieflächen befinden, gab es schon sehr früh eine Besiedelung. Bereits im 6. Jahrhundert siedelten hier Slawen, die dem Stamm der Kessiner angehörten. Etwas später, im 13. Jahrhundert, wurden auch die nahegelegenen Dörfer Kassebohm und Riekdahl bekannt. Spätestens Mitte des 15. Jahrhunderts, als an der südöstlichen Ausfahrstraße von Rostock, der Tessiner Chaussee, das erste Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“ errichtet wurde, rückte der Vorort stärker in den Fokus der Hansestädter. 1893 wurde hier der erste Obst-und Gemüsebauverein für Rostock und Umgebung als der erste Kleingartenverein Rostocks gegründet.

Ab den 1920er-Jahren entstand hier ein neuer Rostocker Ortsteil. Anfangs gab es an der Tessiner Chaussee nur einen Stadtpark und die Cramonstannen, die zur Begrünung der Chaussee Anfang bis Mitte des 19. Jahrhundert auf dem Cramonsberg angepflanzt wurden. Bereits seit 1915 war der Bau von Kriegerheimstätten für Teilnehmer und Opfer des letzten Weltkrieges im Gespräch, die ersten Bewohner konnten jedoch erst 1920 einziehen. 1920 begann auch der Bau von Kleinwohnungen im Gebiet zwischen den Dörfern Riekdahl und Kassebohm.

Brinckmansdorf erhält seinen Namen

Rostock, Molkerei
Rostock, Molkerei

Auf der Suche nach einem Namen für den neuen Stadtteil stand der Name „Brinckmansdörp“ hoch im Kurs. Die Rostocker Stadtväter entschieden sich aber letztlich für die Bezeichnung: Rostock-Brinckmansdorf. Das Besondere am neuen Stadtviertel war, dass die Straßennamen allesamt aus dem Werken von John Brinckmann stammen mussten. Besucher sollten sich daher über Bezeichnungen wie Knallerballerweg, Unkel-Andrees-Weg, Käppen-Pött-Weg oder Eikaterweg nicht wundern. Die einzige Ausnahme davon bildete das Gebiet der Kriegerheimstätten an der Südseite der Tessiner Chaussee.

Brinckmansdorf wurde prinzipiell nach dem Konzept einer Gartenstadt aufgebaut, so hatte es der damalige Rostocker Stadtbaudirektor Gustav Wilhelm Berringer (1880–1953) vorgesehen. Dabei wurde die Tessiner Straße zum Mittelpunkt des neuen Stadtviertels bestimmt. Bis zum Jahr 1932 entstanden in Brinckmansdorf 78 neue Häuser, meist Doppelhäuser, die von mehreren Familien bewohnt wurden. Dabei mussten die hier lebenden Menschen lange auf die Versorgung mit Strom oder Gas verzichten, Wasser bezog man aus Brunnen, die nahe den neuen Häusern angelegt worden waren. Erst Mitte der 1930er-Jahre begann man, Rohre für die Wasser- und Gasversorgung des neuen Stadtteils zu verlegen.

Brinckmansdorf wird ein beliebtes Wohnviertel und Ausflugsziel

Mit der Gas- und Wasserversorgung stieg die Lebensqualität in Brinckmansdorf gewaltig. Wohnungen und Häuser hier waren sehr begehrt. Auch der Handel begann, das neue Wohnviertel zu erobern. Neben Bäckerei und Fleischerei am „Weißen Kreuz“ siedelten sich nach und nach Kolonialwarenhändler sowie eine Poststelle mit öffentlichem Telefon an. Auch die Straßenbahn eroberte das Viertel und brachte am Wochenende viele Besucher nach Brinckmansdorf. 1934 wurde die Bahn durch eine Buslinie ersetzt, die heute bis nach Pastow führt.

Neben dem Stadtpark war das 1875 errichtete Schweizerhaus mit seinem Biergarten eine der beliebtesten Adressen der Ausflügler. Auch die seit 1883 existierende Waldschenke „Einsiedler“ unterhalb der Cramonstannen stieg in der Gunst der Besucher stark an.

Bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wuchs das neue Stadtviertel Brinckmansdorf kontinuierlich weiter, die Einwohnerzahl nahm stetig zu. Auch Industrie und Handwerk siedelten sich an. Erst lange nach Ende des Krieges, im Jahr 1961, bekam der Rostocker Stadtteil endlich seine erste eigene Schule, die Polytechnische Oberschule „John Brinckman“. Bis dahin mussten die Kinder die etwa 3 km entfernte Schule in Rostock besuchen. 2009 wurde diese Schule durch einen Neubau ersetzt.

Brinckmansdorf heute

Auch heute gehört Brinckmansdorf mit seinem Ortsteilen Altbrinckmansdorf, Brinckmanshöhe, Kassebohm, Alt Bartelsdorf, Riekdahl, Weißes Kreuz, Osthafen und Waldeslust zu den beliebtesten Wohnvierteln von Rostock. Und es wird weiter gebaut. Die hier ansässigen Gewerbegebiete bieten eine gute Infrastruktur und sichern u. a. die Versorgung der hier lebenden Menschen und ihrer Besucher.

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Bildquellen:

Rostock, Übernahme neuer Traktoren durch MAS ADN-ZB Schm 11.1.1950 Zur Erfüllung des Zweijahresplanes in der Landwirtschaft Die ersten Traktoren aus der Neuproduktion des Jahres 1950 trafen am 4. Januar 1950 auf dem Kreis-Maschinenhof in Rostock ein. Nach kurzer Einweisung der Traktoristen wurden die Traktoren den Maschinen-Ausleihstationen Jennewitz und Gross-Kussewitz im Kreis Rostock übergeben. UBz: Die neuen Traktoren auf ihrer Fahrt durch Rostock 5031-40 Leihweise Illus Berlin W 8 via Wikimedia Commons. Bundesarchiv, Bild 183-R85974 / CC-BY-SA 3.0

Rostock, Molkerei

Csepel Lkw Typ D-705, 145 - 170 PS, Bj. 1960 - 1971 (Zeitschrift: Historischer Kraftverkehr - Klaus Rabe-Verlag, Nr. 1 / 2005, Seite 28 - 33)
Zentralbild Sturm 14.6.1960 Zur Vorbereitung der Ostseewoche 1960 Rostock...wird vom 4.-10. Juli 1960 wieder Gastgeber für Tausende Gäste aus den Anliegerstaaten der Ostsee sein. Unter der Losung "Die Ostsee ein Meer des Friedens" wird in dieser Zeit die Ostseewoche 1960 durchgeführt. UBz: Eine moderne Molkerei am Stadtrand von Rostock. via Wikimedia Commons. Bundesarchiv, Bild 183-74001-0002 / CC-BY-SA 3.0

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