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Erinnerung an Rügen

Erinnerung an Rügen

Anette Huber-Kemmesies

Karl Lappe (1773 - 1843) liebte Vorpommern. Und vor allem hat es ihm, wie so vielen vor und nach ihm, die Insel Rügen angetan. Nicht nur, dass die Insel bei gutem Wetter vom Lubminer Strand immer sichtbar war (Lappe wurde im Nachbarort Wusterhusen geboren), sondern auch die Tatsache, dass er seine Frau Ulrica dort kennenlernte, gaben wohl Anlass zum Verfassen dieses Gedichtes. Rügen, so geht es schon aus den ersten Zeilen hervor, war immer sichtbar und spürbar für den Lehrer und Schriftsteller. Zwar lebte er einige Zeit in Altenkirchen auf Rügen, doch trieb ihn eine Stelle als Gymnasiallehrer nach Stralsund. Und dort hatte er Rügen nun wahrlich immer vor Augen.

Von Sehnsucht zurück, von den Schönheiten der Natur, magischen Orten und Quellen der Inspiration spricht dieses Gedicht, dass so voller schöner Gleichnisse und Beschreibung ist, dass man dem „langen Blick" folgen kann - auch wenn Rügen nicht in unmittelbarer Nähe ist.

Kreideküste am Nationalpark Jasmund
Kreideküste am Nationalpark Jasmund

Erinnerung an Rügen - Karl Lappe

Zum schönen Rügenlande
Steht mir die Sehnsucht hin,
So oft ich an dem Strande
Der Pommerküste bin.
Gleich wünscht' ich Vogelschwingen,
Die durch die Lüfte wehn,
Und möcht' hinüberdringen
Und alles wiedersehn.

Den Rugard zu erklimmen,
Erwacht in mir Begehr.
Des Auges Schiff will schwimmen
Durch unser Inselmeer:
Vom Dornbusch bis zur Oie,
Von Wittow bis Wollin,
Den weiten Ring auf's neue
Mit langem Blick umziehn.

O Wittmund, und o Jasmund,
Wie reich seid ihr geschmückt!
O Pulitz, und o Bulitz,
Wie habt ihr mich entzückt!
Arkona trotzt der Mona,
Die Stubnitz raubt den Glanz
Dir Helgoland, dir Seeland,
Und trägt den Herthakranz.

Um Quoltitz' Opfersteine
Schwebt ein gespenstisch Weh.
Blüh' auf im Abendscheine,
Glanzhügel Hiddensee!
Ist noch kein Lied erklungen,
Das dich, o Putbus, ehrt?
Der Vilm ist unbesungen,
Die Granitz und das Pert.

Der alte Schwan der Lieder,
Erstummt ist sein Gesang.
Doch in sein Grab hinnieder
Steigt jeder neue Klang,
Die Asche froh zu regen. -
Wer Rügens Lob erhebt,
Soll dem ein Blümchen legen,
Der uns mit Ruhm umwebt.

*****

Bildquellen:
Titelbild: Caspar David Friedrich, gemeinfrei

Kreidefelsen, Lapplaender, Wikipedia

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