In Weimar lebt, liebt und arbeitet er, auf Hiddensee malt und auf der Ostsee segelt er, sein Herz jedoch ist an der Küste zu Hause. Die meisten nehmen den Rostocker in seiner Wahlheimat wahr als Rundfunkmacher, als Gestalter und Motivator, der beweglich ist und etwas in Bewegung bringen kann. Mit seinem radio LOTTE - lokaler Radiosender für alle die Weimar lieben und in Weimar leben- erhielt er 2003 den renommierten WeimarPreis der Stadt.
Die wenigsten kennen ihn als Architekten, der aktuell mit seiner Promotionsarbeit „Gebaute Heilkunst versus Krankenhaus" in ein Wespennest stoßen wird und den Widerspruch unseres konservativen Gesundheitssystems geradezu provoziert.
Und ebenso bleibt vielen verschlossen, dass sich hinter dem Macher ein sensibler Künstler verbirgt, der die Malerei benutzt, um eine sichtbare Verbindung zwischen seiner Innenwelt und der ihn umgebenden Realität auszudrücken.
Aber auch die Sehnsucht und tiefe Verbundenheit zu seinen Ursprüngen spiegeln sich in seinen Bildern wider - Sehnsucht nach der Landschaft und den Menschen, wo seine Seele zu Hause ist. Immer wieder zieht es ihn an die Ostsee zurück und er selbst empfindet Thüringen besonders im Sommer wie ein Trockendock.
Man kann es Flucht oder auch Heimkehr nennen, das Ziel ist immer das gleiche: sein so innig von ihm geliebtes Segelboot HIDDEM, Baujahr 1888, das nach dem alten Zisterzienser-Kloster auf Hiddensee benannt ist und im Museumshafen von Rostock liegt.
In seinem ureigensten Hafen angekommen ist er noch lange nicht. Tief im Inneren ein Phantast, Träumer und Utopist, gönnte er sich den Luxus, nach weiteren Lebenszielen zu suchen. Und er hat sich auf den Weg begeben. Ans Meer, auf die Insel, in den Wind und ins Licht. Seine Pastelle sind Antworten auf die vielen wunderbaren Bilder, welche uns die Landschaft Tag für Tag beschert.
In stillen Bildern führt Mathias Buss dem Betrachter vor Augen, mit wie viel Stimmungen uns die Natur beglückt und wie wenig sie dafür braucht. Er schafft es, Bildeindrücke entstehen zu lassen, die dem Betrachter das Gefühl geben, dabei gewesen zu sein, als die Sonne schien oder der Regen fiel und als das Gras sich bog unter dem Wind. Ein Haus, ein Busch, der Horizont; nirgends so weit wie an der See. Das unendlich tiefe Blau von Wasser und Luft, warme Brauntöne, stilles Grün. Überhaupt Farbe, immer wieder wichtigstes Ausdrucksmittel des Malenden.
Sein Weg ist noch lange nicht zu Ende, sein nächstes Ziel: Kairo. Ein Kontrapunkt, andere Farben, anderes Licht, anderer Lebensrhythmus. Doch solange er Spuren hinterlässt, Spuren, wie seine Bilder, möchte man ihm egoistischerweise noch eine sehr lange Reise wünschen.