Am Übergang des Peenestroms in die Ostsee liegt Peenemünde, die nördlichste Gemeinde der Insel Usedom. Traurige Bekanntheit erlangte der Ort als Erprobungsstelle der Luftwaffe von 1936 bis 1945. Somit ist Peenemünde an der Nordspitze der Insel wohl der international bekannteste Ort Usedoms. Einst ein beschauliches Fischerdörfchen, wurde der Ort durch die „Heeresversuchsanstalt Peenemünde“ weltbekannt. Zwischen 1939 und 1945 wurde hier auch unter Einsatz von Zwangsarbeitern an der Entwicklung neuartiger Waffen gearbeitet. Unter der wissenschaftlichen Leitung Wernher von Brauns gelang so 1942 mit dem weltweit ersten Start einer Rakete ins All einer der spektakulärsten, gleichzeitig aber auch einer der gefährlichsten technischen Durchbrüche des 20. Jahrhunderts. Diese historischen Ereignisse dokumentiert heute in Peenemünde die Ausstellung des Historisch-Technischen Museums, die im Kraftwerk der ehemaligen Heeresversuchsanstalt – dem größten technischen Denkmal Mecklenburg-Vorpommerns – zu besichtigen ist. Im Ort gibt es weitere spannende Ausflugsziele, z. B. ein ehemaliges russisches U-Boot, die Phänomenta und ein Spielzeugmuseum. Doch Peenemünde bietet nicht nur Historisches, sondern auch schöne Wege und reichlich Natur mit einsamen Wanderpfaden, um über das Gesehene nachzudenken. Zudem fährt vom Peenemünder Hafen von Anfang Mai bis Ende Oktober eine Fußgänger- und Fahrradfähre nach Freest und Kröslin auf dem Festland und bietet Fahrten auf die Inseln Ruden und Greifswalder Oie an.
Weitere Informationen:
Historisch-Technisches Museum Peenemünde
17449 Peenemünde
Tel.: 038371 / 5050
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Textquelle:
Kähne, Marina und Ralph: Usedom: 99 Besonderheiten der Insel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Kähne, Marina und Ralph; entnommen ebd.