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Zu Gast in Weimar

George Eliot; deutsche Übersetzung: Nadine Erler

Zu den vielen Künstlern, die es nach Weimar zog, gehörte auch die englische Schriftstellerin George Eliot. Im Sommer 1854 verbrachte sie drei Monate im kleinen, doch weltberühmten Städtchen an der Ilm. George Eliots schriftlich festgehaltenen Eindrücke sind äußerst amüsant. Dieser Blick einer Fremden lässt Weimar in anderem Licht erschienen.

Broschüre, 40 Seiten, 2019


Der Doberaner Platz

Der Doberaner Platz

Dörte Suhling

Das Ensemble im Herzen der Hansestadt Rostock

Der Doberaner Platz im Zentrum von Rostock zählt zu den zentralen und meistbesuchten Orten der Hansestadt. Jedem, der Rostock kennt, ist der „Dobi“, so die liebevolle Kurzform, ein Begriff. Weniger bekannt ist jedoch, dass das zentrale Gebiet um den Doberaner Platz, zu dem im weitesten Sinne auch der Brink und der Getrudenplatz gehören, von etwa 170 Jahren noch vor den Toren des Hansestadt lag. Erst mit dem Aufbau der Kröpeliner Torvorstadt, einem der heute beliebtesten Stadt- und Wohnviertel Rostocks, wuchs auch die Bedeutung des Doberaner Platzes.

Die Kröpeliner Torvorstadt entsteht

Doberaner Platz
Doberaner Platz

Um 1850 entstanden westlich des Kröpeliner Tores die ersten Bebauungen des neuen Wohnviertels Kröpeliner Torvorstadt (KTV) außerhalb der Rostocker Innenstadt. An die zahlreichen Mühlen, die den neuen Wohngebäuden weichen mussten, erinnern heute noch Namen verschiedener Straßen wie der wie der Lohmühlenweg oder die Windmühlenstraße.

Zahlreiche Teiche und andere Gewässer mussten trockengelegt werden. Die ersten Häuser, die außerhalb der Rostocker Stadtmauern gebaut wurden, waren großzügige Villen, die bekannten Rostocker Reederfamilien gehörten. Noch heute erhalten ist z. B. die Burchardsche Villa im Patriotischen Weg, die um 1865 erbaut wurde. Sie ist heute der Sitz des Generalstaatsanwaltes von Mecklenburg-Vorpommern.

Die Industrialisierung erreicht Rostock

Mit der auch in Rostock einsetzenden Industrialisierung entstanden viele Betriebsgebäude der chemischen Industrie, von Brauereien oder Schiffbauern. Die dafür benötigten Arbeitskräfte brauchten dringend Wohnraum. Die ersten Straßenzüge der KTV entstanden entlang der Wismarschen Straße, des Barnstorfer Weges und der Doberaner Straße, die im damaligen zentralen Platz, dem Brink, zusammenlaufen.

Direkt nach dem Passieren des Kröpeliner Tors gelangt man auf den Schröderplatz, seit 1862 benannt nach dem Rostocker Senator Dr. Johann Christian Schröder (1760–1809), der sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts fürsorglich um die Ärmsten der Stadt kümmerte. Hier entstand das erste Krankenhaus der Hansestadt, das sich bis zum sich anschließenden Gertrudenplatz erstreckt und heute als Zentrum der Radiologie zum Uniklinikum Rostock gehört.

Mittelpunkt des neuen Wohngebietes

Karte des Doberaner Platz im Jahr 1911
Karte des Doberaner Platz im Jahr 1911

Vom Getrudenplatz sind es nur wenige Schritte bis zum Doberaner Platz, der auf der anderen Seite übergangslos in den dritten Platz, den Brink, ausläuft. Diese drei Plätze bilden als Einheit den Mittelpunkt des neuen Wohngebietes westlich des Kröpeliner Tors, der Kröpeliner Torvorstadt.

Alle drei Plätze sind dreiecksförmig angelegt. Der Getrudenplatz wurde nach der um 1400 errichteten St.-Getruden-Kapelle und dem Armenfriedenhof St. Gertruden benannt. In Richtung Schröderplatz entstand um 1835 die Parkanlage Schrödersfrüh, die später zu einem Krankenhauspark umgewandelt wurde. Der Doberaner Platz wurde direkt an der ehemaligen Landstraße nach Bad Doberan angelegt. Der mit zahlreichen Bäumen umrandete Brink bildet den etwas ruhigeren Gegenpol zum verkehrsreichen Doberaner Platz.

Platz ohne eigene Adresse, aber mit historischen Gebäuden

Der Doberaner Platz weist eine Besonderheit auf, denn er ist postalisch eigentlich nicht existent. Die vorderen Häuser der rechten Seite gehören zum Getrudenplatz, die Gebäude an der Südseite des Platzes zur Wismarschen Straße. Der nördliche Teil wurde der hier angrenzenden Friedrichstraße zugeschlagen, und die restlichen Häuser des hinteren Bereiches gehören zum Barnstorfer Weg bzw. zur Doberaner Straße.

Direkt am Doberaner Platz, in der Doberaner Straße Nr. 5, ist das Gebäude eines der ältesten Lichtspieltheater der Hansestadt Rostock zu finden: des Palast-Theaters aus dem Jahr 1914. Das Gebäude direkt daneben in Nr. 6, das Verlagshaus der Mecklenburgischen Volkszeitung, gehört seit Beginn des 20. Jahrhunderts der SPD. In Haus Nr. 8 ist auch heute noch der traditionsreiche Rostocker Uhrenhändler Höpfner zu finden.

Das bekannteste Gebäude des Doberaner Platzes befand sich seit 1909 direkt in der Mitte des Platz: eine Bedürfnisanstalt. Das kleine, runde Häuschen wurde erst 1982 abgerissen.

Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges hinterließen Spuren

Die Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges machten auch vor der Umgebung des Doberaner Platzes nicht Halt. Viele der alten und einzigartigen Bebauungen rund um Brink, Gertruden- und Doberaner Platz wurde zerstört oder zerfielen danach zusehends.

Nach der Wende wurde die drei Plätze gründlich saniert und die noch vorhandenen Bombenlücken neu bebaut. Der heute auf dem verkehrsberuhigten Doberaner Platz täglich stattfindende Wochenmarkt ist für die Bewohner der KTW eine feste Einkaufsadresse für frische Produkte aus der Region geworden. Und auch Besucher der Hansestadt genießen das Ensemble der drei zentralen Plätze als einen sehenswerten Mittelpunkt der Hansestadt Rostock.

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Bildquellen:

Vorschaubild und Bild im Text: Rostock, Doberaner Platz. Urheber: Schiwago via Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Karte des Doberaner Platz im Jahr 1911, gemeinfrei

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18057 Rostock

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