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Bernhard Beskow/Übersetzung Nadine Erler

Erinnerungen an Goethes Weimar

Ein Reisebericht aus dem 19. Jahrhundert

Der schwedische Historiker und Dramatiker Bernhard Beskow besuchte in jungen Jahren Weimar. In seinen Reiseberichten schildert er seine Eindrücke und Erlebnisse. Die Bekanntschaft mit Goethe beeindruckte ihn am meisten. Die deutsche Übersetzung wurde von Nadine Erler vorgenommen. 

Der Hopfenmarkt von Rostock

Der Hopfenmarkt von Rostock

Dörte Suhling

Mitten im Zentrum von Hansestadt liegt ein Platz, den alle Rostocker und auch die meisten Besucher kennen: der Universitätsplatz. Der ursprünglich als Hopfenmarkt bezeichnete Platz hat im Laufe der Jahrhunderte schon viele Namen getragen: Neustädter Markt, Neuer Markt, Lateinischer Markt, Blücherplatz oder Stalinplatz. Auch heute ist der zentrale Veranstaltungsplatz vor dem Hauptgebäude der Rostocker Universität von großer Bedeutung und den meisten Einheimischen als alter Hopfenmarkt ein Begriff.

Wie der Hopfenmarkt zu seinem Namen kam

Ende des 12. Jahrhunderts entstanden am Südufer der Warnow drei voneinander unabhängige Kaufmanssiedlungen. Jede hatte ihre eigene Pfarrkirche und einen eigenen Marktplatz. Im Jahr 1265 vereinigten sich diese drei Siedlungen, unter ihnen die Neustadt.

Der Marktplatz der Neustadt hatte eine für norddeutsche Verhältnisse sehr ungewöhnliche Dreiecksform. Grund hierfür war das Aufeinandertreffen zweier wichtiger Handelsstraßen, die sich am Neustädter Markt gabelten. Seit 1265 wird der Neustädter Markt als Hopfenmarkt bezeichnet, und das nicht ohne Grund.

Bier als Exportschlager

Universität
Universität

Hopfen als Ausgangsprodukt für die Bierherstellung hatte im Mittelalter eine große wirtschaftliche Bedeutung. Das Brauereigewerbe und der Handel mit Bier als einem der wichtigsten Exportgüter waren in der damaligen Zeit ein Pfeiler der wirtschaftlichen Blüte der Hansestadt i.

Seit spätestens 1348 sind am Hopfenmarkt auch erste Brauhäuser nachweisbar. Hopfen wuchs überall rings um die Hansestadt, und die Lage des Hopfenmarktes war mit seiner direkten Anbindung an den Rostocker Stadthafen besonders günstig.

Umbenennung in Lateinischer Markt

Die zunehmende Bedeutung der im Jahr 1419 gegründeten Universität von Rostock führte zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einer Umgestaltung und Umbenennung des Hopfenmarktes. Vor allem die Westseite des Platzes entwickelte sich zu einem zentralen Campus der Universität. Zahlreiche Universitätsgebäude entstanden und säumten diesen Abschnitt des Hopfenmarktes.

Das wichtigste und bekannteste Gebäude war das Große Kollegium, das seit 1659 als „Weißes Kollegium“ bzw. nach der hier ansässigen Philosophischen Fakultät auch als „Philosophisches Kollegium“ bezeichnet wurde. Der Hopfenmarkt erhielt daraufhin den Namen „Lateinischer Markt“. Das Große Kollegium wurde im Jahr 1864 wegen Baufälligkeit abgerissen. Seit 1870 steht an seiner Stelle das neue Hauptgebäude der Rostocker Universität, ein im Stil der Neorenaissance errichteter Bau.

Blücherplatz als Andenken an den Sieg über Napoleon

Blick vom Universitätsplatz mit dem "Brunnen der Lebensfreude" auf die Kropeliner Straße in Rostock
Blick vom Universitätsplatz mit dem "Brunnen der Lebensfreude" auf die Kropeliner Straße in Rostock

Im Jahr seines Todes wurde zum Andenken an den in Rostock geborenen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819) auf dem ehemaligen Hopfenmarkt eine überlebensgroße Statue errichtet. Generalmarschall von Blücher war in den Befreiungskriegen von 1813–1815 maßgeblich am Sieg von Preußen und Russland über Napoleon Bonaparte (1769–1821) beteiligt.

Daraufhin wurden der Abschnitt des Platzes zwischen Pädagogienstraße und Breiter Straße in „Blücherplatz“ umbenannt. Der östliche Teil des Platzes blieb bis 1945 der Hopfenmarkt

Die Bebauung des Hopfenmarktes

Fast der gesamte Markt war mit Giebelhäusern bebaut. So ist es u. a. in der Vicke-Schorler-Rolle, die sich heute im Rostocker Stadtarchiv befindet, zu sehen. In den Eckhäusern, den sogenannten Ortshäusern, hatten sich vor allem Bäcker und Barbiere niedergelassen.

Die Westseite des Platzes wurde vorrangig von Universitätsbauten gesäumt. Etwas nach hinten versetzt folgten Bauten des Klosters „Zum Heiligen Kreuz“, das im Jahr 1270 gegründet wurde. An der Südwestseite standen die Regentien, die damaligen Studentenwohnheime, die im 18. Jahrhundert durch imposante Barockbauten ersetzt wurden.

Der Nordteil wird zum Stalinplatz

Im Nordwesten des Platzes standen prunkvolle Häuser, in denen vor allem Professoren und andere Gelehrte der Universität mit ihren Familien lebten. Die an die Pädagogienstraße anschließende Ecke sowie die gesamte Nordseite des Platzes, die einen Gebäudekomplex mit den schönsten Giebelfronten des Hopfenmarktes beherbergte, wurden im Verlauf des Zweiten Weltkrieges völlig zerstört.

Noch während des Krieges wurde an der Stelle der zerstörten Gebäude ein Barackenkomplex errichtet. Der Nordteil des Hopfenmarktes und Teile der Kröpeliner Straße wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in „Stalinplatz“ umbenannt.

Der Hopfenmarkt heute: Universitätsplatz

Im Jahre 1961 erhielt der Hopfenmarkt seinen noch heute gültigen Namen: Universitätsplatz. Genau in der Mitte des Platzes stand noch weit in DDR-Zeiten hinein ein öffentliches Pissoir, das erst 1985 vom Brunnen der Lebensfreude, geschaffen von den Bildhauern Jo Jastram (1928–2011) und Reinhard Dietrich (1932–2015) ersetzt wurde.

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Bildquellen:

Vorschaubild: Brunnen der Lebensfreude" von Jo Jastram in Rostock / Detail of the "Fontain Joie-de-Vivre" of Jo Jastram in Rostock, Urheber: Schiwago via Wikimedia Commons. (CC BY-SA 3.0)

Rostock; Universität, Brück & Sohn Kunstverlag Meißen gemeinfrei

ADN-ZB Sindermann 12.8.83 Rostock: Blick vom Universitätsplatz mit dem "Brunnen der Lebensfreude" auf die Kropeliner Straße in Rostock. Diese Hauptgeschäftsstraße, die von historischen Bürgerhäusern flankiert wird, ist Anziehungspunkt für viele Besucher der Werft-, Hafen- und Universitätsstadt. Bundesarchiv, Bild 183-1983-0812-009 / Sindermann, Jürgen / CC-BY-SA 3.0

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Universitätspl
18055 Rostock

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