Meck-Pomm-Lese

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Schloss am Strom 

Christoph Werner

Die Geschichte vom Leben und Sterben des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel. 2004, 168 Seiten, broschiert 

Hubbrücke Karnin

Hubbrücke Karnin

Anette Huber-Kemmesies

Usedom war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine beliebte Ferieninsel und bis in die 1920er Jahre wuchs die Anzahl der Feriengäste zusehends. Die zwischen Wolgast und Usedom verkehrende Dampffähre konnte dem touristischen Ansturm (via PKW) kaum noch gerecht werden. Und Peenebrücke und Zecheriner Brücke sollten Abhilfe schaffen. Für den Zugverkehr gab es allerdings schon die Hubbrücke in Karnin. Genauer gesagt zunächst ihr Vorgängerbau - eine 1875 erbaute Handdrehbrücke, die allerdings meistens offen stand, um dem Schiffverkehr nicht im Wege zu sein. Nur, wenn einmal ein Zug queren wollte, wurde die Brücke per Hand geschlossen. Doch schnell wurde auch hier die Nachfrage - zunächst touristischer Natur - größer und die Hubbrücke wurde 1932/33 gebaut - bei laufendem Verkehr!

Die schon seit 1908 zweigleisige Strecke (damals noch Handdrehbrücke) fuhr die Bahnhöfe Ducherow - Karnin - Usedom (Stadt) - Dargen - ?winouj?cie (Swinemünde) an. Die 1930er Jahre waren aber nicht nur hinsichtlich des wachsenden Tourismus für die Insel bedeutend. Usedom wurde im Zuge der Militarisierung Deutschlands zu einem wichtigen Standort. Munitionslager und die „Heeresversuchsanstalt Peenemünde" (heute ein Museum) wurden geschaffen und über die Karniner Hubbrücke Militärausrüstung transportiert.

Hubbrücke bei Sonnenuntergang
Hubbrücke bei Sonnenuntergang

Ein jähes Ende erfuhr die Hubbrücke am Ende des Zweiten Weltkrieges. Um diesen Zugang zum Festland für die Truppen der Roten Armee zu zerstören, wurden die Enden, die Flutteile der Brücke, mit Fliegerbomben und Seeminen gesprengt. Die eigentliche Hubbrücke, sozusagen das Herzstück, befindet sich noch heute inmitten des Stroms  und nur durch entschlossene Naturschützer konnte die seinerzeit größte Hubbrücke Europas erhalten bleiben. Denn sie ist Brutstätte einer einzigartigen Kolonie von Turmfalken, die dort Jahr um Jahr nisten.

Das Bestreben, die Bahnstrecke Ducherow - Karnin - Swinemünde wieder aufzunehmen und die Hubbrücke zu sanieren, scheiterte (Stand 2012). Grund sei die wirtschaftliche Ineffizienz, obwohl sich die Fahrzeit zwischen Berlin und Usedom um zwei Stunden verkürzen würde. Man kann gespannt sein, wie es weiter geht...

 

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Titelbild: Markus Schweiss, Wikipedia

Hubbrücke bei Sonnenuntergang, gemeinfrei, bearbeitet von Andreas Werner

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