Meck-Pomm-Lese

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Wendelin Bottländer

Bunt und Grau
Ost-Berlin 1980 bis 1983
Mit einem Text von Bernd Lindner
Bildband

Der Blick durch die Kamera eines westdeutschen Fotografen

Ein Rheinländer in Ost-Berlin – von 1980 bis 1983 fotografierte Wendelin Bottländer auf mehreren Reisen in die damalige Hauptstadt der DDR, den östlichen Teil der Spreemetropole, ihren Alltag zwischen dezenter Farbigkeit und tristem Grau, zwischen postuliertem Fortschritt und tatsächlichem Stillstand und Verfall. Es gelingen ihm einzigartige und – beim bevorstehenden Grenzübertritt auf der Rückfahrt – gewagte Porträts einer urbanen Landschaft wie Detailstudien eines Alltags, der längst historisch ist. Ursprünglich für den Abdruck in Zeitschriften gedacht, liegen nun viele dieser besonderen Aufnahmen in diesem Band in Erstveröffentlichung vor.

Wulflamufer

Wulflamufer

Sandra Pixberg

Ein Park mitten in der Stadt

Der Stadtpark am Wulflamufer entstand beim Bau des „Bürgermeisterviertels“.Einst nannte man das Ufer „Füllenwiese“, weil der morastige Boden des gesamten Viertels erst mit Bauschutt und Erde trockengelegt werden musste, um überhaupt etwas bauen zu können. Überwiegend stehen die Ein- und Mehrfamilienhäuser min der Tradition mittelalterlicher Backsteinbauten in diesem Quartier. Mit den Straßennamen wird an ehemalige Bürgermeister der Hansestadt erinnert. Bertram Wulflam (Anfang 14. Jahrhundert bis 1394) entstammte einer Stralsunder Kaufmannsfamilie. Er selbst gelangte schnell zu großem Reichtum und ließ das elterliche Haus am Alten Markt 5 mit einem imposanten Giebel umbauen, der Ähnlichkeit mit dem Rathausgiebel hat. 1362 wurde Wulflam in den Stralsunder Rat gewählt. Sein diplomatisches Geschick und seine Art, sein Ansehen zu festigen, waren wohl dafür verantwortlich, dass er schon zwei Jahre danach zum Bürgermeister gewählt wurde. Er blieb fast 30 Jahre im Amt und war neben dem Lübecker Bürgermeister Pleskow der bedeutendste Vertreter der Hanse. Am Ende seiner Amtszeit wurde ihm von seinem Nachfolger Karsten Sarnow Selbstherrlichkeit vorgeworfen. Über Nacht fl oh er nach Lübeck. In den 1920er Jahren wurde am Rande der Straße Wulflamufer eine öffentliche Gartenanlage gebaut, die mit breiter Promenade an die Straße angrenzt. Zu der Anlage gehörte auch ein Planschbecken für Kinder, das durch einen Wall vom Frankenteich abgetrennt war, aber nach 1945 wurde das Becken zugeschüttet.

Weitere Informationen:

www.stralsund.de

*****

Textquelle:

Pixberg, Sandra: Stralsund: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.

Bildquelle:

Ebd.

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Wulflamufer

Wulflamufer
18439 Stralsund

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