Warum die Tollense vor Weihnachten nicht gefriert
Karl Bartsch
Die Sage von Karl Bartsch, dem Gründer des ersten germanistischen Instituts in Deutschland, handelt von den Pflichten zur Weihnachtszeit: Nicht zu viel arbeiten, die Feiertage genießen und die Weihnachtszeit heiligen. Die Sage gibt Aufschluss, warum der 68 Kilometer lange Fluss Tollense, welcher dem Tollensee entspringt und bei der Stadt Demmin in die Peene mündet, vor Weihnachten nicht zufriert.
Andreas Werner
Die Tollense
Vor langer Zeit, zur Weihnachtszeit war die Tollense stark gefroren. Da machten sich zwei Fischer aus Neubrandenburg am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages auf, um unter dem Eis des Flusses zu fischen.
Es gelang ihnen viele Fische zu fangen und sie hätten wohl nach Hause gehen sollen, umso mehr, als die Kirchenglocken den Beginn des Gottesdienstes ankündigten. Aber die Habgier verleitete sie auch während der Kirchzeit noch weiter zu arbeiten.
Plötzlich stand ein großer, ernster Mann neben ihnen, schalt sie wegen der Entheiligung des Festtages und sagte ihnen, damit niemand mehr in Versuchung käme, Weihnachten durch einen Eisfang zu entheiligen, solle die Tollense vor Weihnachten nie wieder mit Eis bedeckt sein.
Sage von Karl Friedrich Adolf Konrad Bartsch, 1832-1888
Bearbeitet von Andreas Werner
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Bildquellen:
Die Tollense, Thomas Böhme, Wikipedia
Titelbild. Titelbild, Weihnachtskugel, Julian Nitzsche, Wikipedia
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