Das Jagdschloss Granitz befindet sich auf dem Tempelberg zwischen Binz und Sellin im südöstlichen Teil der Insel Rügen.
Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus gab im Jahre 1807 den Auftrag zum Bau des Schlosses. Das Jagdschloss Granitz wurde von 1838 bis 1846 in insgesamt acht Jahren Bauzeit vom Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle auf dem 107 Meter hohen Tempelberg errichtet. Nur 6000 Taler pro Jahr war der Fürst bereit für den Bau des Schloss auszugeben, deshalb zog sich die Bauzeit auf mehr als acht Jahre hinaus. Die Gestaltung der Innenräume dauerte wesentlich länger.
Das verputzte Backsteingebäude besitzt zwei Etagen und ist mit vier Schlosstürmen an den Ecken des rechtwinkligen Gebäudes ausgestattet. In der Mitte des Jagdschlosses befand sich einst ein Schlosshof. Dieser wurde nachträglich nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel in einen Schlossturm umgestaltet. Der nun 38 Meter hohe Turm in der Mitte des Schlosses wurde mit einer schweren gusseisernen Wendeltreppe ausgestattet. Sie schwebt scheinbar frei im Turm, wobei das enorme Gewicht der Treppe gleichmäßig auf die Außenmauer des Mittelturms verteilt ist.
Begibt man sich über die 154 gusseisernen Stufen der freitragenden Wendeltreppe bis auf die Aussichtsplattform auf das Dach des Turms, wird man mit einem fantastischen Panoramablick in alle Richtungen der Insel belohnt. Bei klarem Wetter ist es sogar möglich, von dem 144 Meter hohen Aussichtspunkt aus, bis zur Insel Usedom blicken zu können.
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Bildquelle: Jagdschloss aus der Luft, Klugschnacker, (CC BY-SA 3.0)