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Kurt Wünsch

Wie ich Mitglied des Vereins zur Förderung der Vernunft wurde
Erzählungen

Geschichten und Bilder – natürlich hat Kurt Wünsch nicht selbst zum Pinsel gegriffen, sondern zwanzig hallesche Maler gebeten, eine Geschichte von ihm zu illustrieren. So entstand ganz nebenbei ein, natürlich vollkommen unvollständiges, Lexikon der halleschen bildenden Künstler. Von Wünschs erster Geschichte, 1958 in der Zeitung »Der Neue Weg« gedruckt, bis zu den Texten der unmittelbaren Gegenwart sammelt dieses Buch amüsante, skurrile und manchmal auch ein wenig surreale Geschichten, die sich genauso, also jedenfalls würde das ihr Verfasser stets behaupten, zugetragen haben.

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Mit der Eisenbahn zur Badewanne

Wer mit der Bahn Ende des 19. Jahrhunderts von Berlin nach Usedom wollte, fuhr über die Karniner Brücke. Selbst Heinrich Mann schwärmte von der komfortablen dreieinhalbstündigen Direktverbindung. Als Mitte 1911 auch noch Bansin an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, verfünffachten sich die Besucherzahlen. Jetzt war die „Badewanne Berlins“ in weniger als drei Stunden von der Hauptstadt aus erreichbar. Die finanzkräftigen Berliner zählten schon immer zu den wichtigsten Badegästen Usedoms. In den 30er Jahren war der Andrang der urlaubshungrigen Hauptstädter dann so groß, dass die Brücke modernisiert werden musste. Findige Brückenbauer machten bei dieser Gelegenheit aus ihr eine Hubbrücke, die wie ein Fahrstuhl funktionierte. Für die damalige Zeit war das ein sensationelles Prinzip. Ihre Gleise konnten in drei Minuten gehoben und wieder gesenkt werden. So konnten sowohl Schnellzüge als auch große Frachtschiffe die Brücke passieren. Diese geniale Technik fiel bei Kriegsende einem Sprengkommando der Wehrmacht zum Opfer, das den russischen Truppen den Weg abschneiden wollte. Nur der Hubteil der Karniner Brücke blieb übrig. Auch dieser sollte dann 1990 abgerissen werden. Eine Bürgerinitiative verhinderte dies. Seit einigen Jahren setzt sich ein Aktionsbündnis für den Wiederaufbau der Brücke und die Wiederherstellung der früheren Bahnstrecke ein. Inzwischen wurde auch der vom Verfall bedrohte Karniner Bahnhof restauriert und zu einem kleinen Museum und Restaurant umgestaltet.

Weitere Informationen:

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Karnin Bugewitz

http://www.karninerbruecke.eu/

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Textquelle:

Kähne, Marina und Ralph: Usedom: 99 Besonderheiten der Insel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.

Bildquelle:

Fotografien: Kähne, Marina und Ralph; entnommen ebd.

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