Meck-Pomm-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Meck-Pomm-Lese
Unser Leseangebot

Wendelin Bottländer

Bunt und Grau
Ost-Berlin 1980 bis 1983
Mit einem Text von Bernd Lindner
Bildband

Der Blick durch die Kamera eines westdeutschen Fotografen

Ein Rheinländer in Ost-Berlin – von 1980 bis 1983 fotografierte Wendelin Bottländer auf mehreren Reisen in die damalige Hauptstadt der DDR, den östlichen Teil der Spreemetropole, ihren Alltag zwischen dezenter Farbigkeit und tristem Grau, zwischen postuliertem Fortschritt und tatsächlichem Stillstand und Verfall. Es gelingen ihm einzigartige und – beim bevorstehenden Grenzübertritt auf der Rückfahrt – gewagte Porträts einer urbanen Landschaft wie Detailstudien eines Alltags, der längst historisch ist. Ursprünglich für den Abdruck in Zeitschriften gedacht, liegen nun viele dieser besonderen Aufnahmen in diesem Band in Erstveröffentlichung vor.

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Mit der Eisenbahn zur Badewanne

Wer mit der Bahn Ende des 19. Jahrhunderts von Berlin nach Usedom wollte, fuhr über die Karniner Brücke. Selbst Heinrich Mann schwärmte von der komfortablen dreieinhalbstündigen Direktverbindung. Als Mitte 1911 auch noch Bansin an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, verfünffachten sich die Besucherzahlen. Jetzt war die „Badewanne Berlins“ in weniger als drei Stunden von der Hauptstadt aus erreichbar. Die finanzkräftigen Berliner zählten schon immer zu den wichtigsten Badegästen Usedoms. In den 30er Jahren war der Andrang der urlaubshungrigen Hauptstädter dann so groß, dass die Brücke modernisiert werden musste. Findige Brückenbauer machten bei dieser Gelegenheit aus ihr eine Hubbrücke, die wie ein Fahrstuhl funktionierte. Für die damalige Zeit war das ein sensationelles Prinzip. Ihre Gleise konnten in drei Minuten gehoben und wieder gesenkt werden. So konnten sowohl Schnellzüge als auch große Frachtschiffe die Brücke passieren. Diese geniale Technik fiel bei Kriegsende einem Sprengkommando der Wehrmacht zum Opfer, das den russischen Truppen den Weg abschneiden wollte. Nur der Hubteil der Karniner Brücke blieb übrig. Auch dieser sollte dann 1990 abgerissen werden. Eine Bürgerinitiative verhinderte dies. Seit einigen Jahren setzt sich ein Aktionsbündnis für den Wiederaufbau der Brücke und die Wiederherstellung der früheren Bahnstrecke ein. Inzwischen wurde auch der vom Verfall bedrohte Karniner Bahnhof restauriert und zu einem kleinen Museum und Restaurant umgestaltet.

Weitere Informationen:

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Karnin Bugewitz

http://www.karninerbruecke.eu/

*****
Textquelle:

Kähne, Marina und Ralph: Usedom: 99 Besonderheiten der Insel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.

Bildquelle:

Fotografien: Kähne, Marina und Ralph; entnommen ebd.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Schwebender Engel
von Lutz Fischer
MEHR
Ulanendenkmal in Demmin
von Andreas Michael Werner
MEHR
Schill-Stein
von Sandra Pixberg
MEHR

Karniner Eisenbahnhubbrücke

Karnin
Bugewitz

Detailansicht / Route planen

Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen