Der Eggert Gustavs Gesellschaft e.V. wurde für ihr langjähriges herausragendes Wirken auf dem Gebiet der Bau- und Kunstdenkmalpflege der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2023 des Landes Mecklenburg-Vorpommern verliehen.
Die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin (SPD) überreichte den Preis an Heiko Björn Gustavs und lobte die Arbeit des Vereins, der das Gebäude „[…] auf vorbildliche Weise saniert und behutsam erweitert hat. […] Auf erstaunliche Weise ist es gelungen, eine defizitäre Situation in eine eigenständige Architektur von hoher gestalterischer Qualität zu verwandeln.“
Heiko Björn Gustavs dankte der Ministerin für ihre warmherzige Laudatio sowie Silvia Schmidt für die Initiative zur Vereinsgründung und ihre langjährige Freundschaft und Unterstützung.
Folgenden Personen gilt ganz besonderer Dank: Architekt Dr. Mathias Buß, Projektentwickler Wolfgang Kempf, Rechtsanwalt Dr. Arnold von Bosse, Denkmalpfleger Dr. Markus Sommer-Scheffler, Diplom-Restaurator Wolfram Vormelker, Pastor Dr. Konrad Glöckner, Vereinsvorsitzender Karsten Gustavs, Architekt Torsten-E. Gustavs, Gestalter Bernd Fischer, den Parlamentarischen Staatssekretären Anette Kramme, MdB, und Heiko Miraß, MdL, sowie dem Vorstand der twsd AG. Großer Dank gebührt ebenso allen Handwerkern, nämlich den Baumeistern Norbert Ungethüm und Torsten Steinborn, dem Schmied Silvio Höhne, dem Dachdecker Karsten Siebler, dem Tischler Achim Wolff sowie allen, die daran mitgewirkt und zur öffentlichen wie privaten Förderung beigetragen haben.
Die Eggert Gustavs Gesellschaft e.V. wurde 2009 gegründet und hat 2010 eine Ausstellung im Königlichen Kunstzirkel Barcelona organisiert. Im Jahr 2012 hat sie bei der Ausschreibung für die Alte Schmiede auf der Insel Hiddensee den Zuschlag erhalten, dann den Garten angelegt, das Gebäude saniert und 2018 unter Denkmalschutz gestellt. Zum 110. Geburtstag des Künstlers wurde 2019 das Eggert Gustavs Museum eröffnet. Der Anbau für das Archiv konnte 2022 fertiggestellt werden und 2023 wurde der Landesdenkmalpreis zuerkannt. Nun kann dauerhaft das künstlerische Erbe von Eggert Gustavs an seinem Geburtsort bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
„Eggert Gustavs ist der bedeutendste Hiddenseer Maler und Grafiker. Die Motive, Farben und Stimmungen der Insel hat er wie nur wenige in ihrer ganzen Vielfalt eingefangen. Er hat ihre windzerzauste Schönheit und ihren rauen Charme mit großem Können erfasst und dargestellt.“ (Ministerpräsident a.D. des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering)
Eggert Gustavs (1909–1996) – Sohn des Inselpastors und Altorientalisten Lic. Arnold Gustavs – wurde im Pfarrhaus auf Hiddensee geboren. Schon in jungen Jahren zog es ihn nach Hamburg auf die Landeskunstschule und ans Bauhaus in Berlin. Seit 1934 ging er dann seinen eigenen Weg – als Autodidakt und freischaffender Künstler. In seinen eindrucksvollen Aquarellen und meisterhaften Holzschnitten beschränkt Gustavs sich auf das Wesentliche. Auch im Porträt und in der Karikatur verwirklichte er sein Bestreben, Typisches mit knappen künstlerischen Mitteln festzuhalten. Ihn faszinierten, wie er es formulierte, das „Gesicht der Landschaft“ und die „Landschaft des Gesichtes“.
Das Eggert Gustavs Museum präsentiert Originalwerke des Künstlers in den verschiedensten Techniken: Aquarell, Linol- und Holzschnitt, Pinsel- und Rohrfederzeichnung, Öl, Pastell, Bleistift, Rötel, Glasdruck, Zinkätzung und außerdem Schmuck, figürliche Schnitzereien, Schnitzwerkzeuge, Druckplatten, Foto- und Filmaufnahmen sowie eine Ausstellung zur Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes. Die noch erhaltenen Werkzeuge, die Esse und die Transmissionsbohrmaschine zeugen von der langen Handwerkstradition auf der Insel Hiddensee.
Der Eintritt in das Privatmuseum ist frei – Spenden sind herzlich willkommen. Die Öffnungszeiten finden Sie auf der Homepage: www.eggert-gustavs.de.
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Fotos vom Gebäude: www.schwarzfotografie.de