Meck-Pomm-Lese

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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Die Seemannskirche in Prerow

Die Seemannskirche in Prerow

Gunnar Müller

Richtungsweiserin am Meer

Vorläufer der Prerower Seemannskirche war eine Kirche, die zum Zisterzienserkloster Neuenkamp (einem heutigen Stadtteil von Franzburg in Vorpommern) gehörte. Die Zisterzienser waren ein in Frankreich (Kloster Citeaux) entstandener Reformorden, der sich vor allem in Deutschland stark ausbreitete und von Papst und Bischöfen beauftragt wurde, die Gebiete östlich des damaligen deutschen Reichs zu missionieren. Die Stelle, an der die Mönche die Kirche errichteten, nannten sie „Kirchenort", ein Name, der sich bis heute erhalten hat.

In ihrer heutigen Form entstand die Kirche in den Jahren 1726-1728. Inzwischen war Vorpommern protestantisch geworden und das Gotteshaus diente der evangelischen Pfarrgemeinde, die mehrere Dörfer der Umgebung umfasste. Den Namen Seemannskirche bekam sie, weil die Kirchenbesucher über viele Jahrzehnte vor allem Seeleute und ihre Angehörigen waren, aber auch, weil der Kirchturm den Seefahrern, die in den Prerowstrom einfahren wollten, als Orientierungspunkt diente.

Der Turm wurde 1727 ganz aus Holz errichtet, steht für sich und hat keinen Zugang zum angrenzenden Kirchenschiff. Dieses wiederum war früher einmal ein Fachwerkbau und besteht inzwischen ganz aus rotem Klinkerstein.

Im Kircheninnern zieht ein im spätbarockem Stil geschnitzter Altar, in den zugleich eine Kanzel integriert ist, den Blick auf sich. Rechts daneben steht ein in ebensolchem Schnitzwerk errichteter Taufaltar. Dessen aufwendige Verzierungen, Reliefs und Farben würde man in einer nordisch geprägten protestantischen Kirche nicht vermuten.

Dass es sich um eine Seemannskirche handelt, wird auch durch einige Schiffsmodelle deutlich, die als Votivgaben offen oder hinter Glas das Kircheninnere zieren. Von außen um das Kirchenschiff gruppieren sich hoch aufgerichtete Grabsteine von wohlhabenden Verstorbenen aus der Pfarrei. Im weiteren Umfeld wird die Kirche von einem in die Landschaft integrierten kleinen Park umschlossen.

Immer noch im Besitz der evangelischen Pfarrei, wird die Kirche heute für protestantische und katholische Messfeiern, aber auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

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Fotos: Rita Dadder

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