Die Straße mit dem merkwürdigen Namen „Badstüberstraße“ geht auf die Betreiber von öffentlichen Badeeinrichtungen, den Badestuben, zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Gasse 1288. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit galten Badehäuser als gesellschaftliche Treffpunkte. Gebadet wurde, nach Geschlechtern getrennt, samstags oder vor Feiertagen. Auch wurde rasiert, wurden die Haare geschnitten oder kleinere chirurgische Eingriffe wie Zähne ziehen, schröpfen oder Aderlass vorgenommen. Einige Badehäuser fungierten gleichzeitig als Bordell. Die Häuser der Badstüberstraße 13, 15, 16 und 22 stehen auf der Liste der Baudenkmale.
Weitere Informationen:
Lesetipp
Jörg Matuschat
Stralsunder Geschichtevon A bis Z, Stralsund, 2004.
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Textquelle:
Pixberg, Sandra: Stralsund: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Ebd.