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Eberhard Brecht

Zerstörte Lebenswelten
Juden in Quedlinburg 1933–1945

Eberhard Brecht schildert das Leben und Leiden von Juden in der Kleinstadt Quedlinburg vor und während der NS-Diktatur. Glaube und Rituale wurden gelebt, ohne dass sich die Juden der Stadt in einer Parallelgesellschaft bewegten. Im Gegenteil: Gläubige wie zum Protestantismus konvertierte Juden trugen maßgeblich zum gesellschaftlichen Leben der Stadt bei. Diese Integration löste sich nach 1933 mit der antisemitischen Propaganda, den Nürnberger Gesetzen und anderen Einschränkungen von persönlicher Freiheit sowie den Ausschreitungen gegen Juden und ihre Geschäfte, insbesondere in der Pogromnacht 1938, auf.

Kaiserbäder auf Usedom

Kaiserbäder auf Usedom

Ralph Kähne
Marina Kähne

Wo der letzte Kaiser baden ging

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland noch kaum Tourismus. Nicht nur, weil das Wort unbekannt war. Der „Fremdenverkehr“ kam bei uns erst so richtig gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Fahrt. Erfinder des Badetourismus waren ebenfalls nicht wir Deutsche. Wer also hat’s erfunden? Nein, auch nicht die Schweizer. Das Baden im Meer, diese neue Mode, schwappte aus England nach Deutschland herüber. 1824 begann zaghaft der Badebetrieb in Swinemünde, Heringsdorf folgte ein Jahr später. Seit 1851 darf man offiziell in Zinnowitz, ein Jahr später auch in Ahlbeck baden. In Bansin, das übrigens eigens zu Zwecken des Badebetriebes gegründet wurde, stürzt man sich schließlich seit dem Jahr 1897 in die Fluten. Von dem boomenden Badebetrieb zeugen auch heute noch viele Villen im Stile der Seebäderarchitektur. Sie wurden zunächst durch Einheimische und später durch zugewanderte Unternehmer errichtet. Grund für diesen Bauboom war natürlich die in Deutschland erwachende Badekultur, für die der herrlich breite Sandstrand beste Voraussetzungen bot. Verglichen mit heutigem Spaß, war das Baden zu jener Zeit aber eine sehr züchtige Angelegenheit. Davon zeugen auch heute noch die liebevoll restaurierten Badekabinen nahe der Konzertmuschel am Strand von Bansin.

Der wohl prominenteste Usedom-Fan jener Zeit war zweifelsohne Kaiser Wilhelm II. Der letzte deutsche Kaiser und König von Preußen liebte das milde Klima auf Usedom, wo er öfter auch residierte. Ihm verdanken die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf auch ihren Status.

Zu ihrem neuen Glanz trugen aber auch die Wende und nicht zuletzt Vicco von Bülow alias Loriot bei. Der vielseitige deutsche Humorist drehte 1991 für seinen Film „Pappa ante portas“ einige Szenen auf der beeindruckenden Ahlbecker Seebrücke. Noch imposanter als die Ahlbecker und mit 508 Metern sogar längste Seebrücke Deutschlands ist aber die in Heringsdorf. Hier fühlt man sich schon weit auf dem offenen Meer und genießt einen schönen Blick auf Strand und Seepromenade.

Wem die gut einen Kilometer lange Strecke für Hin- und Rückweg auf der Seebrücke nicht ausreicht, kommt an Usedoms Küste voll auf seine Kosten. So können geübte Wanderer am festen Sandstrand die gut zwölf Kilometer lange Strecke von Bansin über die Grenze bis ins polnische Swinemünde in Angriff nehmen. Noch abwechslungsreicher ist der Weg entlang der Seepromenade. Die Kaiserbäderpromenade ist allein auf deutscher Seite mit achteinhalb Kilometern die Längste Europas. Grenzüberschreitend kommt man sogar auf über zwölf. Beeindruckend ist die Strecke nicht zuletzt wegen der herrlichen alten Villen. Sie zeigen eine lückenlose Bäderarchitektur, die es sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Natürlich findet man hier auch Gelegenheit, sein Geld auszugeben. An der bunten Flaniermeile oberhalb des Strandes gibt es zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen, Geschäfte, Cafés und Restaurants, die zum Genießen und Entspannen, zum Sehen und Gesehen werden einladen.

Weitere Informationen:

Korswandter Weg 5e

17419 Heringsdorf

https://www.kaiserbaeder-auf-usedom.de/

*****
Textquelle:

Kähne, Marina und Ralph: Usedom: 99 Besonderheiten der Insel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.

Bildquelle:

Fotografien: Kähne, Marina und Ralph; entnommen ebd.

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