Meck-Pomm-Lese

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Unser Leseangebot

Albrecht Franke
Christa Johannsen – ein erfundenes Leben
Ein Schriftstellerinnenleben im 20. Jahrhundert

Die Schriftstellerin Christa Johannsen (1914–1981) war in der DDR etabliert: mit zahlreichen Veröffentlichungen, diverse Auszeichnungen, der Mitarbeit im Schriftstellerverband und in der CDU. Sie engagierte sich für eine Literatur ohne Bevormundung und den literarischen Nachwuchs, leitete »Zirkel schreibender Arbeiter« und in den frühen 1970er Jahren die Gruppe »Junge Prosaisten«.
Einer ihrer damaligen Schüler, Albrecht Franke, hat ihrem Leben nachgespürt und dabei festgestellt, dass er seine einstige Lehrerin überhaupt nicht kannte. Er stößt u.a. auf Texte aus der NS-Zeit, einen höchst zweifelhaften Doktortitel, politische Lobhudeleien in der DDR und unter Pseudonym veröffentlichte Gegenreden im Westen.
Franke entwickelt eine ebenso ungewöhnliche wie typische Biografie des 20. Jahrhunderts. Einen tragikomischen Lebenslauf zwischen Verbergen und Anpassen, aber ebenso zwischen Aufmucken und unkonventionellem Lebensstil. So entsteht nicht nur die Erzählung eines Lebens, sondern eine Geschichte der Literatur des früheren Bezirkes Magdeburg, der DDR und Deutschlands.

Sakristei in Altenkirchen

Sakristei in Altenkirchen

Sandra Pixberg

Ein Slawengott im Christenhaus

Nur auf Rügen hatten sich die Ranen über lange Zeit erfolgreich gegen die Christianisierung zur Wehr gesetzt. Sie gehörten zu den slawischen Stämmen, die im 7. Jahrhundert aus dem Osten das gesamte Gebiet zwischen Oder und Elbe besiedelt hatten. Erst 1168 schafften es die Dänen, die Ranen zu besiegen. Diesen Sieg deutete das Kriegervolk so, dass der Christengott über ihre Naturgötter erhaben war, und deshalb ließen sie sich innerhalb von Stunden von dem neuen Glauben überzeugen.

Der dänische Mönch Saxo Grammaticus beschrieb die Eroberung des Sonnentempels am Kap Arkona so haarklein, dass man bis heute „live“ dabei sein kann. Das hölzerne Abbild des vielgesichtigen Gottes Svantevit zerhackten und verbrannten die Ranen noch vor Ort. Alsbald begannen Dänen und Handwerker in Altenkirchen mit dem Kirchbau, heute eins der wenigen romanischen und das zweitälteste Gotteshaus von Rügen. Die kunstvollen Friese am romanischen Chor der Dorfkirche zeigen, dass sich die Erbauer von den Dänen den Umgang mit Backstein zeigen ließen. Rund 30 Jahre vergingen, bis die Kirche fertig war. Wie an vielen anderen Orten auch steht sie als Überbauung auf einer slawischen Kultstätte. Wahrscheinlich handelte es sich um einen slawischen Begräbnishügel.

In der Sakristei der Kirche befindet sich am oberen Rand des Feldsteinsockels ein Stein mit einer slawischen Figur mit übergroßem Trinkhorn eingeritzt, der Priesterstein oder Svantevitstein. Die Seitenlage des Steins symbolisierte wohl die Überlegenheit des Christentums.

Adresse und Kontakt

Evangelische Kirchengemeinde Altenkirchen & Wiek

An der Kirche 1

18556 Altenkirchen

Tel.: 038391 / 366

www.kirche-altenkirchen-ruegen.de




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Textquelle:

Pixberg, Sandra: Rügen - 99 Besonderheiten der Insel, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Sandra Pixberg.

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