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Rimantas Kmita
Die Chroniken des Südviertels
Roman
Aus dem Litauischen von Markus Roduner

Eine Geschichte über die Zeit und die Kinder des wilden Kapitalismus

Mit seinem Debütroman setzt Rimantas Kmita seiner Heimatstadt Šiauliai und den 1990er Jahren ein literarisches Denkmal. Geschrieben in der Umgangssprache der nordlitauischen Stadt jener Zeit, voller Slang- und Schimpfwörter, erzählt er die Geschichte des jungen Rimants aus dem Südviertel in der wilden Periode kurz nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens.

Sakristei in Altenkirchen

Sakristei in Altenkirchen

Sandra Pixberg

Ein Slawengott im Christenhaus

Nur auf Rügen hatten sich die Ranen über lange Zeit erfolgreich gegen die Christianisierung zur Wehr gesetzt. Sie gehörten zu den slawischen Stämmen, die im 7. Jahrhundert aus dem Osten das gesamte Gebiet zwischen Oder und Elbe besiedelt hatten. Erst 1168 schafften es die Dänen, die Ranen zu besiegen. Diesen Sieg deutete das Kriegervolk so, dass der Christengott über ihre Naturgötter erhaben war, und deshalb ließen sie sich innerhalb von Stunden von dem neuen Glauben überzeugen.

Der dänische Mönch Saxo Grammaticus beschrieb die Eroberung des Sonnentempels am Kap Arkona so haarklein, dass man bis heute „live“ dabei sein kann. Das hölzerne Abbild des vielgesichtigen Gottes Svantevit zerhackten und verbrannten die Ranen noch vor Ort. Alsbald begannen Dänen und Handwerker in Altenkirchen mit dem Kirchbau, heute eins der wenigen romanischen und das zweitälteste Gotteshaus von Rügen. Die kunstvollen Friese am romanischen Chor der Dorfkirche zeigen, dass sich die Erbauer von den Dänen den Umgang mit Backstein zeigen ließen. Rund 30 Jahre vergingen, bis die Kirche fertig war. Wie an vielen anderen Orten auch steht sie als Überbauung auf einer slawischen Kultstätte. Wahrscheinlich handelte es sich um einen slawischen Begräbnishügel.

In der Sakristei der Kirche befindet sich am oberen Rand des Feldsteinsockels ein Stein mit einer slawischen Figur mit übergroßem Trinkhorn eingeritzt, der Priesterstein oder Svantevitstein. Die Seitenlage des Steins symbolisierte wohl die Überlegenheit des Christentums.

Adresse und Kontakt

Evangelische Kirchengemeinde Altenkirchen & Wiek

An der Kirche 1

18556 Altenkirchen

Tel.: 038391 / 366

www.kirche-altenkirchen-ruegen.de




*****

Textquelle:

Pixberg, Sandra: Rügen - 99 Besonderheiten der Insel, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.

Bildquelle:

Sandra Pixberg.

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