Die besten Museen setzen darauf, dass Besucher eigene Erfahrungen mit dem geschichtlichen Material machen können. So ist es in der Museumswerkstatt „Spielkartenfabrik“, die sich in einer Gasse hinter dem Neuen Markt befindet. Die Setzmaschine Linotype rattert, eine andere Druckmaschine faucht und an einem großen Tisch wird geleimt und gebunden. Historische Maschinen, die die Geschichte des Drucks dokumentieren, sind hier nicht nur „leibhaftig“ anwesend, sie tun auch immer noch ihre Arbeit. Die Produkte sind einerseits selbst konzipierte Spielkarten, wie das legendäre Ostsee-Rommé-Blatt, wo Butt, Dorsch, Flunder mit ihren Frauen und Fischi-Buben die königliche Besetzung stellen. Andererseits gibt es auch selbst konzipierte Spiele wie „Leg dein Leben“ oder „Rum & Rollmops“ in ansprechender Ausstattung. Alles vor Ort gedruckt, geschnitten, geklebt und verpackt. Von der, unter gleichem Dach ansässigen, Jugendkunstschule stammen viele dieser Erzeugnisse. Zusätzlich haben Vereinsmitglieder die Möglichkeit ihre eigenen Projekte an den Maschinen zu drucken.
Dabei entstehen sowohl Linolschnitte als auch Bücher oder Verpackungen ansässiger Einzelhändler. Auch der Stralsunder Mückenschwein-Verlag druckt seine handgefertigten Bücher an denhistorischen Maschinen und nennt sich bescheiden „Der beste Verlag der Welt“. Besucher können sich zu Öffnungszeiten durch die Museumswerkstatt führen lassen und nach Absprache auch selbst Hand anlegen.
Weitere Informationen:
Spielkartenfabrik
Adresse
Katharinenberg 35
18439 Stralsund
Tel.: 03831 703360
Internetauftritt: www.spiefa.de
Öffnungszeiten:
Mo - Fr | 11:00 - 13:00 Uhr 15:00 - 19:00 Uhr |
Sa/So | geschlossen |
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Textquelle:
Pixberg, Sandra: Stralsund: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Ebd.