Eldena ist ein kleiner Ortsteil Greifswalds. Beschaulich und übersichtlich, aber dennoch so bedeutungsvoll für die Stadt selbst. Denn hier begann die Entstehung Greifswalds. Mit Gründung des Zisterzienserklosters Ende des 12.Jahrhunders wurde der Grundstein für die Stadt Greifswald gelegt. Das Kloster ist nur noch eine Ruine, gezeichnet vor der Zeit, des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und der schwedischen Besatzung (1648-1815). Dennoch war und ist es Inspirierend für viele Künstler: Caspar David Friedrich diente es mehr als einmal als Vorlage für seine Gemälde und auch heute noch ist das Kloster eine Stätte der Kunst und der Begegnung.
„Ruine Eldena" von Caspar David Friedrich
Die Mönche, die das Kloster an der Hilda (d.i. der ursprüngliche Name des Flusses Ryck, der durch Greifswald fließt und wohl auch der Namensgeber Eldenas) im Jahre 1199 gründeten stammten eigentlich aus Dargun. Hier mussten sie aufgrund einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Brandenburg und Dänemark flüchten und bekamen das Angebot, an einer Salzpfannenstelle ein neues Kloster zu gründen. Natürlich nahmen sie das Angebot an. Die Fertigstellung des heute als Klosterruine bekannten Baus zog sich allerdings bis in 16. Jahrhundert hin. Durch den Dreißigjährigen Krieg zerstört, diente es während der schwedischen Besatzung Vorpommerns als Steinbruch. Das Kloster wurde quasi als Ersatzteillager für die Instandhaltung der Greifswalder Innenstadt und der Befestigungsanlagen genutzt. Das Schicksal des einstigen Zisterzienserklosters ist gleichzeitig ein Ort der Kunst und der Begegnung geworden. Und wer weiß, wie die Zukunft des Klosters ohne die planmäßige Zerstörung verlaufen wäre.
Aber auch die alte Bockwindmühle, die sich an der Straßengabelung in Richtung des Fischerdorfes Wieck befindet, ist ein wichtiges Gebäude, das zur Entstehung der Stadt Greifswald beitrug. Erstmals wurde sie im Jahre 1533 schriftlich erwähnt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie schon viel länger dort stand, da sie im Besitz des Klosters stand. Auch die Universität konnte sie eine Zeit lang ihr Eigen nennen. Weitreichende Schläge, wie durch Blitze, setzten mehrere Instandhaltungen, die nicht immer unkompliziert abliefen, voraus. Aber bis in die 1930er Jahre wurde in der Eldenaer Bockwindmühle Korn zu Mehl gemahlen. Der Gebrauch von Mühlen wurde durch elektrische Maschinen, die die Arbeit in viel geringerer Zeit verrichteten, abgelöst und so war die Bockwindmühle auf dem Mühlenberg dem Verfall preisgegeben. Im Jahre 1972 fiel sie der Zeit und dem Verfall endgültig zu Opfer: Sie fiel einfach in sich zusammen und nur ein Storchenpaar zog einen Nutzen aus der alten Ruine: Sie bauten ein Storchennest auf dem alten Mühlenbock um dort Jahr um Jahr zu nisten.
20 Jahre hatte Eldena eine weitere historische Ruine, bis im Jahre 1994 eine Initiative zum Wiederaufbau und zur Erhaltung einer der ältesten Mühle entlang der Ostseeküste entstand. 1998 wurde der rekonstruierte Bau fertiggestellt und 2002 erhielt sie neue Flügel. Die alte Bockwindmühle kann als ein weiteres Wahrzeichen Eldenas und Greifswalds angesehen werden.