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Jarmen

Jarmen

Dörte Suhling

Vorpommersche Kleinstadt am Südufer der Peene

Am Kreuzungspunkt der beiden Bundesstraßen B96 und B110 sowie der Bundesautobahn BAB20 liegt die Kleinstadt Jarmen. Neben dieser Bedeutung als regionaler Verkehrsknoten im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns hat Jarmen mit seinen knapp 3 000 Einwohnerinnen und Einwohnern seit dem 01.01.2004 auch eine administrative Bedeutung. Sie ist nach dem Zusammenschluss des ehemaligen Amtes Tutow und der Stadt Jarmen der Verwaltungssitz des neu gegründeten Amtes Jarmen-Tutow.

Direkt am südlichen Ufer der Peene gelegen, verbindet eine weithin sichtbare Brücke die Stadt mit dem nördlichen Ufer des Flusses. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Kreissitz des Landkreises Vorpommern-Greifswald, zu dem das Amt Jarmen-Tutow gehört, ist nur knapp 20 Kilometer von Jarmen entfernt.

Zur Historie der Stadt Jarmen

Erste Besiedlungen des heutigen Stadtgebietes durch Slawen um 690 n. Chr. wurden u. a. beim Bau der BAB 20 nachgewiesen. Ende des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts stand Jarmen unter dänischer Herrschaft. Ab 1250 erfolgte die systematische Anlage des Ortes, der „Germin“, später auch „Jermyn“ oder „Oppidum“ genannt und im Jahre 1269 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Als Teil des Bistums Cammin erhielt der pommersche Herzog Otto I. (1279–1344) im Jahre 1305 von Bischof Heinrich von Cammin den Ort und die nähere Umgebung als Lehen. Erst unter der Herrschaft des Pommern-Herzogs erhielt der Ort 1340 seinen heutigen Namen: Jarmen.

Im Mittelalter entwickelte sich Jarmen insbesondere aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage am Ufer der Peene zu einem bedeutenden Verkehrs-, aber auch Handelsknotenpunkt. Jarmen, seit 1631 auch Amtsstadt des zu Pommern gehörenden Amtes Ueckermünde, fiel nach Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 an Schwedisch-Pommern. Mit dem Frieden von Stockholm, der den Großen Nordischen Krieg im Jahre 1720 beendete, wurde Pommern bis zur Peene Preußen zugesprochen. Damit wurde Jarmen preußische Grenzstadt. Erst um 1815 trat Schweden auch die restlichen Gebiete Pommerns an Preußen ab. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Einwohnerzahl sowie die Zahl der historischen Gebäude in Jarmen durch mehrere Stadtbrände erheblich dezimiert.

Die Peene – Ader des wirtschaftlichen Aufschwungs

Zuckerfabrik Jarmen
Zuckerfabrik Jarmen

Die Möglichkeit, die Peene zu überqueren, spielte für die wirtschaftlichen Entwicklung Jarmens eine bedeutende Rolle. Eine der ersten Fähren über den Fluss gab es schon Mitte des 14. Jahrhunderts. Im Jahr 1863 wurde eine Klappbrücke über den Fluss fertiggestellt, die die Überquerung der Peene wesentlich vereinfachte und den Fährbetrieb ab sofort überflüssig machte.

Auch der Hafen von Jarmen trug zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt bei, konnte doch über den Hafen mit der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn eine Verbindung zu den Städten Anklam und Friedland geschaffen werden. Im Jahr 1897 erfolgte die Anbindung Jarmens an die Strecke Demmin–Altentreptow der Demminer Kleinbahn. Über die Peenebrücke, als erste Betonbogenbrücke 1910 fertiggestellt, rollte der Eisenbahnverkehr der Greifswald-Jarmener Kleinbahn nach Greifswald und Züssow.

Direkt an der Peene befinden sich die Getreidesilos für die Kunstmühle Jarmen, die heute noch als die einzige Großmühle in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb ist. Die Zuckerfabrik hingegen, einst der größte Arbeitgeber der Stadt, wurde 1990 geschlossen und fast komplett abgerissen

Bedeutende Bauwerke der Stadt

Zu den sehenswerten Bauwerken Jarmen zählt die St.-Marien-Kirche, die 1863 nach Plänen des preußischen Baumeisters Friedrich August Stüler (1800–1865) und mit finanzieller Unterstützung von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795–1861) eingeweiht wurde. Das Rathaus der Stadt, in dem sich heute die Stadtchronik befindet, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut. Kirche und Rathaus befinden sich nahe des Alten Marktes, einem dreieckig gestalteten Kleinstadtensemble, über den bis zum Bau einer Stadtumgebung 1967 der Autoverkehr der Bundesstraße 96 führte. Am Neuen Markt, einem ebenfalls dreieckigen Platz, kreuzten sich ehemals die Bundesstraße 110 und 96. Hier stehen ein Kriegerdenkmal von 1871 sowie das 1912 fertiggestellte Haus Waterstraat. Das mit Jugendstilelementen verzierte Gebäude diente zu DDR-Zeiten als Warenhaus, heute ist es ein Bankgebäude.

„Wasted in Jarmen“ – das beste Dorffest im tiefsten Vorpommern

Am westlichen Ausgang der Stadt befindet sich das Motoball-Stadion. Hier findet seit 2016 das Festival „Wasted in Jarmen“ statt. Organisiert von der Punkrockband „Feine Sahne Fischfilet“ und ihrem in Jarmen geborenen Sänger Jan Gorkow, Spitzname „Monchi“, treten hier jedes Jahr im August verschiedene Künstler unter dem Motto „Noch nicht komplett im Arsch. Zusammenhalten gegen den Rechtsruck“ auf. Inzwischen gehört „Wasted in Jarmen“ zu den bekanntesten Festivals in Mecklenburg-Vorpommern.

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Vorschaubild, Schloss Plötz, Von Thomas Böhme - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14...

Zuckerfabrik Jarmen 1900 Von unbekannt - Archivsammlung Gützkow, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7494052

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