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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Kühlungsborn – die „grüne Stadt am Meer“

Kühlungsborn – die „grüne Stadt am Meer“

Dörte Suhling

Fast mittig zwischen den Hansestädten Rostock und Wismar liegt Kühlungsborn, liebevoll auch „die grüne Stadt am Meer“ genannt. Das heute größte Ostseebad Mecklenburgs hat eine Besonderheit: es besteht eigentlich aus zwei ehemaligen Seebädern. Beide werden durch die mit knapp vier Kilometern längste Strandpromenade Deutschlands miteinander verbunden. Am östlichen Ende des etwa sechs Kilometer langen und bis zu 50 Meter breiten, feinen Sandstrands liegt der 2004 entstandene Yachthafen, der bis zum 400 Booten Platz bietet. Alle, die Urlaub am Meer und im Flair der historischen Bäderarchitektur suchen, sind in Kühlungsborn genau richtig.

Seinen Namen verdankt Kühlungsborn dem die Stadt südlich begrenzenden und bis knapp 130 Meter hohen Höhenzug, der Kühlung. Sie ist Teil des Baltischen Landrückens, der sich von Jütland (Dänemark) über Ostholstein bis nach Estland erstreckt. Ebenfalls besonders ist der Stadtwald von Kühlungsborn, der von den Gebäuden und Häusern fast vollständig umschlossen wird und so das grüne Zentrum des Seebades bildet.

Aus zwei mach eins

Das Seebad Kühlungsborn entstand durch die Umbenennung der Gemeinde Brunshaupten/Fulgen-Arendsee am 1. April 1938. Bereits ein Jahr früher hatten sich die als Ostseebäder touristisch durchaus bekannten Orte Arendsee (heute Kühlungsborn-West) und Brunshaupten (heute Kühlungsborn-Ost), zu dem auch das Gut Fulgen gehörte, zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Zeitgleich mit der Umbenennung wurde der neuen Gemeinde Kühlungsborn das Stadtrecht verliehen.

In Kühlungsborn gibt es seit jener Zeit und teilweise auch heute noch vieles doppelt: zwei Bahnhöfe, die heute als Stationen für die Traditionsschmalspurkleinbahn Molli genutzt werden, zwei Geschäftsstraßen, zwei Schulen, zwei Postämter, zwei Konzertgärten und ursprünglich auch zwei Seebrücken, die jedoch beide nicht mehr existieren. Die heutige Seebrücke von Kühlungsborn wurde erst am 03.10.1991 eingeweiht.

NVA und FDGB-Urlauber prägten lange Zeit das Ortsbild

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges fanden viele Kriegsflüchtlinge und Evakuierte der Luftangriffe auf Rostock oder Berlin in Kühlungsborn ein neues Zuhause. Anfang der 1950er-Jahre wurden die historischen Bädervillen größtenteils enteignet und anschließend verstaatlicht. Die Nutzung der Hotels und Ferienheime wurde dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) übergeben, der bis 1989 über die Belegung der sehr begehrten Ferienplätze an der Ostsee entschied.

Auch die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR zeigte großes Interesse an dem Standort. Insbesondere das Gebiet um den Riedensee, einer der seltenen Strandseen, der nur durch einen Strandwall von der Ostsee getrennt ist, wurde von verschiedenen Einheiten der Volksarmee genutzt. Bis 1990 waren in Kühlungsborn neben der Volksmarine auch Kampfschwimmer und mehrere Kompanien der Grenztruppen stationiert. Erst nach 1989 wurde das ehemalige Sperrgebiet um das Ostseebad aufgehoben und die Seegewässer für die zivile Nutzung z. B. durch Sportboote wieder zugelassen. Aus dieser Zeit ist heute noch der Ostsee-Grenzturm Kühlungsborn als einer von ehemals 27 Grenztürmen der Grenzsicherungsanlangen entlang der Ostseeküste erhalten und kann als historisches und technisches Museum besichtigt werden.

Naturschutzgebiet Riedensee

Gleichzeitig ist das Gebiet um den Riedensee seit 1993 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Aufgrund der jahrelangen Abgeschiedenheit bieten der Strandsee und die umliegenden Salzwiesen nicht nur einen idealen Lebensraum für Wasservögel, Käfer und Insekten, sondern ist auch Brutplatz für seltene Vogelarten wie den Sandregenpfeifer, Rotschenkel, Kiebitze oder Bartmeisen.

Musikfestival am Meer und Beachvolleyball-Hochburg

Wer heute in Kühlungsborn Urlaub macht, kann neben viel Natur, Ostsee und guter Luft aber weitaus mehr erleben. Seit vielen Jahren verwandelt sich das Ostseebad im August für ein Wochenende in einen riesigen Beachvolleyballplatz, auf dem Europas größtes nationales Beach-Volleyball-Turnier Station macht. Dann dreht sich in Kühlungsborn unabhängig vom Wetter alles ums „Pritschen“ und „Baggern“.

Aber auch Freunde der Musik kommen im Ostseebad Kühlungsborn voll auf ihre Kosten. Neben regelmäßigen Veranstaltungen in den beiden Konzertgärten treten in den Sommermonaten regelmäßig bekannte Künstlerinnen und Künstler aus In- und Ausland auf. Kultureller Höhepunkt aber ist jedes Jahr das SEA&SAND Festival, das regelmäßig Mitte Juli direkt am Ostseestrand stattfindet. Begonnen als kleines Schulprojekt, hat sich seit 2012 unter Einbindung finanzstarker und engagierter Partner ein über die Region bekanntes und stark nachgefragtes Festival für elektronische Musik entwickelt.


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Bildquellen:

Vorschaubild: Luftbild von Kühlungsborn und seiner Strandpromenade, Juni 2013, Urheber: Beauwell via Wikimedia Commons CC0.

Blick vom Bastorfer Leuchtturm in Richtung Norden zur Ostseeküste bei Kühlungsborn, Deutschland, nordwestlicher Abfall der Kühlung, 2005, Urheber: Rauenstein via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

Das alte Kurhaus von Arendsee (1994 abgerissen, später in gleicher Kubatur wiederaufgebaut), 1925, Urheber: Hermann Wagener; Quelle: http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=Kurhaus+Arendsee&k=Ansichtskarten; bereitgestellt von: Horst-schlaemma via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

1983, Ansicht der Strandpromenade, Urheber: Martin; Quelle: Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst - Zentralbild (Bild 183); bereitgestellt von: BArchBot via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0 de.

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