Meck-Pomm-Lese

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Matt Lamb Kirche Bergern

Klaus von der Weiden, Susanne Wellhöfer

Es klingt fast wie ein Märchen, da kommt ein großer amerikanischer Künstler in ein kleines thüringisches Dorf und gestaltet dort die bisher unbedeutende Dorfkirche mit seinen Werken aus. Und doch ist es so geschehen in Bergern unweit der Kleinstadt Bad Berka. Die kleine Broschüre erzählt von der Kirche, dem Künstler und dem Werk, und wie es zu dieser unglaublichen Begenheit kam.

Universität Rostock

Universität Rostock

Dörte Suhling

Die älteste Universität im Ostseeraum

"Cornelius bin ich genant, allen Studenten wollbekant"
"Cornelius bin ich genant, allen Studenten wollbekant"

Die Universität Rostock gehört zu den drei ältesten universitären Bildungseinrichtungen in Deutschland und ist die älteste ihrer Art im Ostseeraum. Gegründet wurde die traditionsreiche Alma Mater im Jahr 1419 als erste Universität Norddeutschlands von den Herzögen Johann IV. und Albrecht V. von Mecklenburg sowie dem Rat der Hansestadt Rostock.

Die als „Leuchte des Nordens" bezeichnete Bildungseinrichtung startete mit drei Fakultäten den wissenschaftlichen Ausbildungsbetrieb: die artistische, die juristische und die medizinische Fakultät. Wenig später kam die theologische Fakultät hinzu. An der artistischen Fakultät wurden die „sieben freien Künste" unterrichtet: Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik. Ein Artist der damaligen Zeit war eine sehr vielseitig gebildete Person.

Den Studenten der Rostocker Universität, die aus dem gesamten Ostseeraum in die Hansestadt zum Studieren kamen, stand ein Professorenkreis zur Verfügung. Dazu zählten u. a. der bedeutende Humanist und langjährige Rektor der Universität Rostock, David Chyträus (1530-1600), der Naturwissenschaftler Joachim Jungius (1587-1657) oder der Theologe Lucas Backmeister (1570-1638).

Kollegium, Selektorium und Lateinischer Platz

Den Kern der Universität bildete zu Gründungszeiten das „Große Kollegium", das sich an gleicher Stelle wie das heutige, erst 1870 errichtete Universitätshauptgebäude befand. Direkt gegenüber, wo sich heute der „Brunnen der Lebensfreude" befindet, stand das Selektorium, ein großräumiges Gebäude, das der Rat der Hansestadt Rostock der Universität zur Nutzung überließ. Zwischen beiden Gebäuden lag der „Lateinische Platz", heute der Universitätsplatz, der von den Wohngebäuden der Studenten, den sogenannten „Regentien", umgeben war.

Die Studenten lebten in diesen Wohnheimen unter der strengen Aussicht der Professoren, die allerdings nur mehr oder weniger erfolgreich war. Immer wieder traf man sich zu Trinkgelagen, Kneipentouren, Duellen oder Schlägereien. Eines dieser Duelle kostete z.B. den dänischen Astronomen Tycho Brahe als einen der berühmten Studenten der Rostocker Universität die Nase, die daraufhin durch eine Prothese ersetzt werden musste. Die Wohnbauten der Studenten sind inzwischen leider dem Lauf der Zeit gewichen.

Die Aula als Prunkstück des Universitätshauptgebäudes

Das heutige Universitätshauptgebäude wurde 1870 im Stil der Neorenaissance errichtet. Besonders bekannt ist die Aula des Gebäudes, in der u. a. Max Plank und Albert Einstein die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock erhielten. Die 2009 begonnene umfangreiche Sanierung des gesamten Hauptgebäudes wurde im November 2013 abgeschlossen. Damit steht auch die Aula mit ihren historischen Wand- und Deckenmalereien und den acht Kronleuchtern, als ein Raum, der Historie und Moderne gleichermaßen vereint, Studenten und Gästen der Universität wieder zur Verfügung. Nach der aufwendigen Restauration des Deckengewölbes strahlt heute neben der Aula auch das Foyer des Hauptgebäudes wieder in altem Glanz.

Die neue Universitätsbibliothek im Südstadtcampus
Die neue Universitätsbibliothek im Südstadtcampus

Das Archiv - das Gedächtnis der Universität

Die Zahl der Studierenden an der Universität Rostock hat sich seit der Gründung stetig erhöht. Waren es im 15. Jahrhundert um die 550 Studenten, haben sich heute etwa 15 000 Studenten in neun eigenständigen Fakultäten und einer interdisziplinären Fakultät eingeschrieben. Alle schriftlichen Dokumente der Universität werden seit ihrer Gründung im Universitätsarchiv aufbewahrt. Dazu gehören nicht nur sämtliche Urkunden, Konzilprotokolle, Eintragungen Promotionsurkunden oder Personalakten, die hier seit Jahrhunderten im Original gesammelt werden, sondern auch die Universitätsmatrikel, in denen alle Studenten von 1419 bis heute nachgewiesen werden können. Zu den bekanntesten Studenten der Universität zählen demnach z. B. John Brinkmann, Fritz Reuter oder Uwe Johnson.

Heute können sich Studierende in neun Fakultäten und einer fachbereichsübergreifenden Bildungseinrichtung zu verschiedenen Studienrichtungen einschreiben. Die verschiedenen Standorte der Fakultäten liegen meistens zentral verteilt über die gesamte Stadt Rostock. Zu den größten Studienkomplexen gehören neben dem Universitätshauptgebäude der Campus Ulmenstraße, die Universitätsmedizin in der Schillingstraße sowie der vorwiegend naturwissenschaftlich und technisch dominierte Standort Albert-Einstein-Straße in der Südstadt.

Im Jahr 2019 begeht die Universität Rostock ihr 600jähriges Jubiläum, das zeitlich fast mit dem 800jährigen Jubiläum der Hansestadt Rostock 2018 zusammenfällt. Schon heute gibt es daher Ideen für eine gebührende Feier des Doppeljubiläums. Hansestadt und Universität Rostock blicken dabei auf eine Jahrhunderte dauernde gemeinsame Geschichte zurück. Unter dem großen Motto „Rostock - Hafen der Wissenschaft" soll vor allem der Weg der eher kaufmännisch geprägten Hansestadt, mit der Gründung einer Universität schon früh auf die Wissenschaft zu setzen, als ein Garant für die erfolgreiche Entwicklung der Hansestadt Rostock gewürdigt werden.

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Bildquellen:

 

Hauptgebäude der Universität in Rostock / Frontseite / Germany Urheber: Darkone. (CC BY-SA 2.5) via Wikimedia Commons

Cornelius bin ich genant, allen Studenten wollbekant", Kupferstich aus dem Speculum Cornelianum von 1608/1618, Rechte abgelaufen, Public Domain 

Die neue Universitätsbibliothek im Südstadtcampus. Urheber: Ch. Pagenkopf. (CC BY-SA 3.0) via Wikimedia Commons

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