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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Die Kleinstadt Bützow

Die Kleinstadt Bützow

Dörte Suhling

Kleinstadt im Landkreis Rostock

Bützow ist eine Kleinstadt, wie es in Mecklenburg-Vorpommern einige gibt. Der an der Warnow gelegene heutige Verwaltungssitz des Amtes Bützow-Land im Landkreis Rostock erlangte durch den am 5. Mai 2015 wütenden Tornado der Stärke 5, der ganze Straßenzüge der Kleinstadt verwüstete und Millionenschäden hinterließ, in manchen Orten Deutschlands erstmals traurige Berühmtheit. Dabei hat die Stadt, die lange Zeit gar nicht zu Mecklenburg gehörte, sehr viel mehr zu bieten.

Bütʒow
Bütʒow

Die Geschichte der Stadt Bützow

Der Ort „Bunitium“ wurde bereits um 150 n. Chr. vom alexandrinischen Geografen Claudius Ptolemäus erstmals erwähnt. Bis um das Jahr 1171 dauerte es, bis eine slawische Burg ebenfalls im Zusammenhang mit dem Ort Bützow Erwähnung fand, als diese von Heinrich dem Löwen, Herzog von Bayern und Sachsen, dem Bischof von Schwerin übereignet wurde. Damit gehörte Bützow rein rechtlich nicht zum Herzogtum Mecklenburg.

1180 wurde Bützow zur bischöflichen Residenz erklärt. Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts begann die Stadtplanung und Anlage als deutsche Stadt. 1236 wurde Bützow offiziell das Stadtrecht verliehen, auch wenn sich die Stadt immer noch im Besitz des Bischofs von Schwerin befand, wie auch bis heute im Stadtwappen dokumentiert.

Bauwerke in Bützow

Die ehemalige Slawenburg, die auf einer Halbinsel im Bützower See errichtet worden war, wurde im 13. Jahrhundert abgerissen. An ihrer Stelle entstanden ab 1263 eine neue bischöfliche Burg und später dann das Schloss der Stadt Bützow.

Die Burg und die umliegenden Güter wurden zu Beginn des 14. Jahrhunderts an die Familie von Bülow verpfändet. Aus dieser zu den ältesten Adelsgeschlechtern von Mecklenburg zählenden Familie entstammen auch mehrere der Bischöfe von Schwerin, was zu einer weiteren Stärkung des Bistums Schwerin-Bützow beitrug.

Als Hauptresidenz des Bistums von Schwerin besaß Bützow im Gegensatz zur Stadt Schwerin keinen eigenen Dom, sondern nur eine Stiftskirche. Das sollte sich bald ändern. Insbesondere der Bischof Friedrich der II. von Bülow trieb den Bau einer Domkirche in Bützow sehr stark voran. Der Dom, ein Bau im typischen Stil der nordischen Backsteingotik, ist von allen Himmelsrichtungen weithin sichtbar. Im Jahre 1400 wurde die Domkirche fertiggestellt.

Besonders sehenswert sind der Marienaltar, die Altarbilder und die Renaissancekanzel, die eine der wertvollsten ihrer Art ist. Der Orgelraum der Domkirche ist heute noch im ursprünglichen Zustand von 1608 erhalten. Die Orgel von Orgelbauer Friedrich Friese stammt aus dem Jahr 1877. Außerdem ist die Sonnenuhr aus dem Jahr 1765 eine Besonderheit der Kirche.

Schloss während der Sanierung in Bützow
Schloss während der Sanierung in Bützow

Bützow als Universitätsstadt

Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges und dem Abschluss des Westfälischen Friedens wurde Bützow Teil des Herzogtums Mecklenburg.

Die im 17. Jahrhundert weiter erstarkende Stadt Bützow verlor durch einen Großbrand im Jahr 1716 das Rathaus und große Teile der Stadt, die in den Folgejahren wieder aufgebaut wurde. Zwischen 1760 und 1789 war Bützow Universitätsstadt, als große Teile der Friedrichs-Universität im Bützower Schloss untergebracht waren. Herzog Friedrich von Mecklenburg (1756–1785) wollte damit eine Konkurrenz zur Universität Rostock schaffen.

Strafgefangenenanstalt in Bützow

Seit im Jahre 1838 die Strafgefangenenanstalt „Dreibergen“ in Bützow errichtet wurde, ist die Geschichte der Stadt eng mit dem Aufenthalt und der Beherbergung von Straftätern verbunden. Noch heute gehört die JVA Bützow, die größte Justizvollzugsanstalt in Mecklenburg-Vorpommern, zu den bekanntesten Haftanstalten in Deutschland.

Mit Eisenbahn und Schiff Anschluss an die Welt

Im Jahr 1850 erhielt die Stadt Bützow Eisenbahnanschluss. Die Züge fuhren anfangs vor allem nach Rostock, Schwerin und Güstrow. Heute ist Bützow ein wichtiger Knotenpunkt für den Nah- und Fernverkehr. Auch die Schifffahrt auf der Warnow wurde wieder aufgenommen. Neben der schon bestehenden Verbindung nach Schwaan soll in den nächsten Jahren auch wieder eine Route nach Rostock angeboten werden.

Die Gänse von Bützow

In seinem Buch „Die Gänse von Bützow“ berichtete der Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831–1910) von der Auflehnung der Bützower Bürger gegen den Magistrat, dem sogenannten „Gänsekrieg“ von 1794. Die Bützower gedenken noch heute vor dem Gänsebrunnen, der 1980 vor dem Rathaus der Stadt errichtet wurde, dieses kleinen „innerstädtischen Revolutiönchens“. Die Erzählung von Wilhelm Raabe wurde Mitte der 1980er-Jahre sogar von der DEFA verfilmt.

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Bildquellen:

Vorschaubild, Rathaus von Bützow. Urheber: Schiwago via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

Stadtansicht von Bützow um 1650, Matthäus Merian der Ältere (1593–1650), gemeinfrei

Schloss während der Sanierung in Bützow, Urheber: Niteshift (talk) via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

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18246 Bützow

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