Hansestadt Demmin
Andreas Michael Werner
Dreistromland an Peene, Trebel und Tollense
Die 12.000 Einwohner große Hansestadt Demmin befindet sich im Norddeutschen Tiefland von Mecklenburg Vorpommern. Sie liegt ca. 25 Kilometer südwestlich von
Greifswald und ca. 45 Kilometer südlich von
Stralsund am Zusammenfluss der Flüsse Peene, Trebel und Tollense. Diese Flüsse sind besonders bei Wassersportlern und Anglern sehr beliebt.
![Aussicht vom Hotel Blick auf Demmin](/index.php?rex_media_type=resize_650w&rex_media_file=aussicht_vom_hotel_trebetal.jpg)
Blick auf Demmin
Eingebettet in einer reizvollen Landschaft von fünf Naturschutzgebieten und dem größten Niedermoorgebiet Deutschlands, eignet sich die Umgebung um Demmin besonders für Tagestouren zum Wandern, Radeln und Reiten. Bei einem Ausflug lässt sich sogar die ein oder andere seltene Pflanzenart begutachten, denn die unberührte Natur um Demmin verfügt über viele selten gewordene Pflanzenarten und Tiere. Naturfreunde haben die Chance Tiere, wie den Fischotter, den Seeadler oder den Biber zu beobachten.
![Hafen Hafen in Demmin](/index.php?rex_media_type=resize_250w&rex_media_file=hafen_in_demmin.jpg)
Hafen in Demmin
Demmin ist zudem die fischartenreichste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. In den Gewässern der Seen und der Flüsse um der Hansestadt tummeln sich über 35 Wildfischarten.
Auf der Insel am Zusammenfluss von Peene und Tollense befindet sich die Burgruine „Haus Demmin". Hier residierten einst die westpommerschen Herzöge über das Land. Einer Sage nach hat der Name der Stadt hier seinen Ursprung. Zwei Prinzessinnen versicherten sich gegenseitig „Dat Hus is din und min" - „Das Haus ist dein und mein". Daraus soll der Name der Burg und damit der Stadt entstanden sein. Noch vor Gründung der Stadt war die Gegend um Demmin ein bedeutender Anbau- und Umschlagsplatz. Die Gründung der Stadt Demmin erfolgte im Jahr 1249 durch den Herzog Wartislaw III.
Am Ende des zweiten Weltkrieges sind in Demmin viele historische Gebäude zerstört worden, insbesondere das Gebiet um den Marktplatz. Demmin war eine der ersten Städte auf welche die rote Armee beim Einmarsch in Deutschland traf. Mit großer Wut auf die Ereignisse im zweiten Weltkrieg plünderten sie die Stadt, vergewaltigten die Frauen und brannten unzählige Häuser nieder. Die Demminer Bevölkerung litt in diesen Tagen an unglaublichen Qualen durch die Soldaten der Roten Armee. Viele Menschen hielten diesen Qualen nicht stand und so kam es zu unzähligen Selbstmorden. Viele Eltern töteten ihre Kinder und nahmen sich anschließend selbst das Leben. Viele ertränkten sich in der Peene und der Tollense. In den letzten Tagen des Krieges kamen in Demmin über 1000 Menschen ums Leben.
Demmin erholte sich nur schwer von den Folgen des zweiten Weltkriegs. Noch heute lassen sich in der Innenstadt die Zeichen der Zerstörung erkennen. Unzählige neugebaute Häuser befinden sich direkt in der historischen Altstadt und brechen immer wieder aus einer gewohnten Kulisse einer fast tausend Jahre alten Stadt heraus.
Demmin gehörte von 1283-1615 zum Bund der Hanse. Aufgrund der über 350 Jahre andauernden Mitgliedschaft im Hansebund, trat Demmin diesem im Jahr 1992 erneut bei und nennt sich seit dem wieder Hansestadt Demmin
![Ulanendenkmal Ulanendenkmal](/index.php?rex_media_type=resize_320w&rex_media_file=ulanendenkmal_in_demmin.jpg)
Ulanendenkmal
Die Stadt verfügt über viele interessante Blickpunkte, die es gilt ausfindig zu machen. Die wohl höchste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die im Jahr 1140 erbaute St. Bartholomaei-Kirche am Kirchplatz Nr. 7. Ihr Kirchturm ist fast 100 Meter hoch und wurde komplett aus Ziegelstein gemauert.
Das letzte Stadttor der Stadt, das
Luisentor, befindet sich an der Kreuzung der Rudolf-Breitschaftstraße und der Torstraße im Herzen Demmins. Zeitweilig befand sich in diesem Gebäude das Stadtgefängnis und anschließend eine Jugendherberge. Heute ist es eine historische Sehenswürdigkeit für Besucher und Bewohner der Stadt.
Ganz in der Nähe des Luisentors befindet sich der
Pulverturm, er ist der einzig erhaltene Stadtmauerturm der Stadt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das im Jahr 1924 eingeweihte
Ulanendenkmal zu Ehren der Weißen Ulanen des II. Pommerschen Ulanenregimentes Nr. 9. Diese waren von 1860 - 1920 in Demmin stationiert.
Die Stadt und die Landschaft um Demmin mit ihren vielen Landschafts- und Naturschutzgebieten gilt heute als Urlaubziel für jung und alt. Die Stadt lädt nicht nur zum Entspannen ein, sondern gilt mit ihren Freizeitmöglichkeiten und ausgewiesenen Radwegen auch als Paradies für Sportbegeisterte.
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Fotos: Andreas Werner
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